Jutta Westram

Gegenübertragung und intuitive Handlungskompetenz (PDF-E-Book)

Psychoanalyse & Körper, Nr. 14 (2009), 7-29

Cover Gegenübertragung und intuitive Handlungskompetenz (PDF-E-Book)

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Verlag: Psychosozial-Verlag

23 Seiten, PDF-E-Book

Bestell-Nr.: 27059

Zusammenfassung:
Wie mit dem Zitat von Stern bereits angedeutet, beschäftigt sich meine folgende Arbeit mit der Veränderung von Wahrnehmungs-, Erwartungsund Handlungsmustern (»intrapsychischen Strukturen«) von Patient/-in und Therapeut/-in in Abhängigkeit vom realen gegenseitigen Erleben und Erfahren. Dabei wird auch ein besonderer Aspekt der Gegenübertragung thematisiert, den ich »intuitive kurative Handlungskompetenz« nennen möchte. Theoretisch bewege und verstehe ich mich im Rahmen eines weit gefassten, intersubjektiven Positionen nahestehenden Verständnisses von Psychoanalyse/ Psychotherapie wie es heutzutage etwa von Orange, Stolorow und Atwood (2006), Beebe und Lachmann (2004), Stern (2005) oder Lichtenberg (2001) vertreten wird.1 In einer solchermaßen verstandenen analytisch/tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie wird die Interaktion zwischen Patientin und Therapeutin als kompliziertes Beziehungsgeflecht von Realund Übertragungsbeziehungen beschrieben, deren Wechselwirkung erst die Veränderung eingeengter oder erstarrter intrapsychischer Strukturen in Gang setzt. Angeregt und gestützt durch die Entdeckungen auf den Gebieten der Säuglingsund Kleinkindforschung und der Neurowissenschaften ist in der psychoanalytischen Theoriebildung und Praxeologie das unmittelbare Wirkungsgeschehen zwischen Patient und Therapeut (dazu s.a. Geißler/ Heisterkamp 2007) und damit auch die Bedeutung »realer« Interaktionen (»Enactments«, »Handlungsdialoge«) zunehmend in den Vordergrund gerückt. In den Abschnitten 1 bis 4 versuche ich zunächst deutlich werden zu lassen, wie die Übertragungsund Gegenübertragungsvorgänge und deren Deutungen stets in einen »realen«, sprich operativen und »leibhaften« Handlungskontext eingebettet sind. Zu einem Großteil ist dieser Handlungskontext vom präreflexiven, impliziten Beziehungswissen der Beteiligten gesteuert, das dabei seine eigene positive oder negative Dynamik entfaltet. In den Abschnitten 5 bis 8 möchte ich daraus ableiten, wie der Aspekt der Gegenübertragung als eines »intuitiven kurativen Handlungswissens« der Therapeutin im Rahmen einer solch veränderten Sichtweise auf die Übertragungsvorgänge dabei zunehmend an Bedeutung gewinnt. Eine kleine Fallvignette soll veranschaulichen, wie die therapeutische Sichtund Arbeitsweise sich dabei verändern könnte.

Schlüsselwörter:
Gegenübertragung, Handlungsdialoge, Handlungskompetenz, Intuition, Intersubjektivität

Abstract:
My following work, as already suggested by quoting Stern, engages itself (is involved in) with the patient’s/therapist’s changes in patterns of perception, expectation and action (intra-psychic structures) depending on the real mutual experience and encounter. Thereby, a particular aspect of counter-transference is broached which I would like to call »intutitive curative competence of action«. On the level of theoretical background I move/understand my approach within a framework of stretched inter-subjective positions which come close to the understanding of psychoanalysis/psychotherapy currently represented by authors like Orange, Stolorow/Atwood (2006), Beebe/Lachmann (2004), Stern (2005) or Lichtenberg (2001). In such an understanding of psychoanalytical/ depth-psychological-based psychotherapy the interaction between the patient and therapist is described as a complex network of a relationship based on both reality and transference. Through their interplay the change of constricted or frozen intra-psychic structures can be foremost be put underway. Inspired by and based on the findings in early-childhood-research and neuroscience, the actual reality events between patient and therapist including the significance of »real«interaction (or »enactments«, »action-dialogue«) got increasingly prominent in psychoanalytic theory-development and practice. In chapters 1–4 I tried at first to accentuate how transference and countertransference and their interpretation always are enbedded in a »real«, that means operative and »incarnated« context of action. For the most part, this context of action is driven by pre-reflective, implicite knowledge of relationship which unfolds its own positive or negative dynamic therein. In chapters 5–8 I try to deduce from this perspective how the aspect of counter-transference as the therapist’s »intuitivecurative-knowledge-of-action« in the light of such a different point of view on counter-transference gains importance. A short vignette serves to demonstrate how the therapeutic perspective and practice thus can change.

Keywords:
counter-transference, dialogues of action, action-competency, intuition, inter-subjectivity