Ulrich Kießling
Vorarbeiten zu einer Handlungstheorie beziehungsanalytischer Sozialarbeit und Sozialpädagogik (PDF-E-Book)
Psychoanalytische Familientherapie 2004, 5(1), Nr. 8, 67-92
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
26 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 29040
Diese Arbeit versteht sich als Versuch, psychoanalytische Theorie
und Empirie für die sozialpädagogische Praxis nutzbar zu machen.
Soziale Probleme entstehen in engem Zusammenhang mit der
Entwicklung des politischen und wirtschaftlichen Systems. Die
zunehmende Kolonialisierung der Lebenswelt, ihre völlige
Unterwerfung unter das System manifestiert »sich primär in
Erscheinungen des Sinnverlustes, der Anomie und der
Persönlichkeitsstörung«, stellt Jürgen Habermas (1984, S. 565)
fest. Obwohl also gesellschaftliche Desintegrationsprozesse –
euphemistisch als Modernisierung bezeichnet – Lebensweltpathologien
verursachen, erreicht die Soziale Arbeit mit ihren
Handlungsmöglichkeiten nur Individuen, Familien, maximal
Betroffenengruppen auf der Ebene des Gemeinwesens, jedoch fast nie
der Gesamtgesellschaft. Der Widerspruch zwischen gesellschaftlich
vermittelter Pathologie und individualisiertem Leid ist für
Sozialpädagogen schwer auszuhalten und erscheint als ein Grund für
ihre Anfälligkeit gegenüber New Age- und anderen Heilsideologien
auf der einen Seite und der zunehmenden Ökonomisierung sozialen
Handels auf der anderen.