Insa Härtel
Unangemessene Küsse, unreife Früchte, unsichere Prinzen (PDF-E-Book)
#MeToo in der Märchensparte
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21 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 22485
DOI:
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2019-2-77Eine britische Mutter fordert im Rahmen der #MeToo-Debatte, das
Märchen Sleeping Beauty, etwa angesichts des nicht-konsensuellen
Kusses, aus Grundschulbüchern zu verbannen. Davon ausgehend befasst
sich dieser Beitrag aus einer
psychoanalytisch-kulturwissenschaftlichen Perspektive mit der
zugrundeliegenden Konsensmoral, möglichen
Viktimisierungsversprechen, rassistischen Effekten – und nimmt sich
die kritisierte, aus einem britischen Leseprogramm stammende
Märchenversion genauer vor: Inwieweit ist diese Version gerade auch
angesichts kultureller Verunsicherungen attraktiv für die
Erwachsenen, die mit ihr ein kindliches Publikum adressieren?
Welche Differenzierungen nehmen Märchen und Mutter (nicht) vor?
Zusammengenommen beleuchtet dieses märchenhafte Beispiel Aspekte
dessen, was an der #MeToo-Debatte problematisch sein kann.
Abstract:
Within the context of the #MeToo movement a British mother urged
for the banning of the fairy tale »Sleeping Beauty« from elementary
school books, stating that it promotes »inappropriate behavior« or
»non-consensual kissing«. From a psychoanalytic-cultural studies
perspective, the following contribution deals with the underlying
negotiating morals as well as with possible victimizing or racist
effects. It takes a closer look at the quoted fairy tale’s version
that is part of a British reading program: In what way can this
version of the story be attractive for the adults addressing a
childhood reading public with it? Which kind of differentiations
are (not) offered by the schoolbook or the British mother herself?
Taken together, this fairy tale example may provide insight into
questionable aspects of some parts of the #MeToo debate.