Delaram Habibi-Kohlen
Fünf nach zwölf? (PDF-E-Book)
Psychoanalytische Überlegungen zur Klimakrise, alten Gewohnheiten und der Schwierigkeit, Neues zu denken
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23 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 22465
DOI:
https://doi.org/10.30820/0941-5378-2020-1-9Beschrieben werden die Charakteristika eines gespaltenen Zustands
und dies wird exemplifiziert an dem Text Deep Adaptation von Jem
Bendell: Dieser prognostiziert einen zeitlich nahen
zivilisatorischen Zusammenbruch und plädiert für eine radikale
»Tiefenadaption« und für ein Denken, das über Reformen und
Nachhaltigkeitsbemühungen in Bezug auf die Klimakatastrophe
hinausgeht. Nicht nur der Inhalt, sondern auch die Art der
Präsentation ist prädestiniert, im Leser »gespaltene Zustände« des
Denkens hervorzurufen. Eine Erlebnisbeschreibung beim Lesen dieses
Textes ermöglicht den Nachvollzug verschiedenster
Gemütsverfassungen, die in ihren Kippbewegungen differenziertes
Denken erschweren. Die Autorin plädiert für eine Selbstbeobachtung,
wann wir in gespaltene Zustände zu fallen drohen, und für das
Aushalten einer »nicht hoffnungsleeren Hoffnungslosigkeit«, um
gewohnte Denkstrukturen, die sich im Zuge des globalisierten
Kapitalismus in uns eingeschrieben haben, zu transgredieren, unsere
Identität erschüttern zu lassen und das Nicht-Wissen ertragen zu
lernen.
Abstract:
The characteristics of a divided state are described and this is
exemplified by the text »Deep Adaptation« by Jem Bendell: He
predicts a near-term civilisational collapse and pleads for a
radical »deep adaptation«, and for thinking that goes beyond
reforms and sustainability efforts in relation to the climate
catastrophe. Not only the content, but also the way it is presented
is predestined to evoke »split states« of thought in the reader. A
description of the experience when reading this text makes it
possible to understand a split state of mind, which make
differentiated thinking difficult in its tilting movements. The
author argues for a self-observation of when we threaten to fall
into split states and for the endurance of a »not hopeless
hopelessness«, in order to transgress accustomed thought structures
that have inscribed themselves in us in the course of globalized
capitalism. She furthermore pleads for our endurance to let our
identity being shaken and to learn tolerating »not knowing«.