Stephan Hau, Johan Näslund
Spiel-Räume: Symbolische Prozesse zwischen Gruppen bei der Fußballweltmeisterschaft 2006 (PDF-E-Book)
Freie Assoziation 2008, 11(3), 83-104
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
22 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 21103
Im Rahmen einer naturalistischen Studie über Massenereignisse bei
der Fußballweltmeisterschaft in Deutschland (2006) wurde das
»Hochrisikospiel« zwischen Deutschland und Polen beobachtet.
Während des Eintreffens der Zuschauer in der Stadt und im Stadion
fanden viele spielerische Aktivitäten zwischen den Fußballfans
statt. Diese werden exemplarisch am Beispiel des »Kampfes um den
Brunnen« beschrieben. Der Ort und der Brunnen dienten als Arena, in
der sich polnische und deutsche Fans für ihre Interaktionen
einigten. Damit wurde ein Übergangsbereich definiert, in dem Spiel
und symbolische Aktivitäten stattfinden konnten. Die Ergebnisse
dieser Untersuchung werden im Hinblick auf Theorien über
symbolische Aktivität zwischen und innerhalb von Gruppen diskutiert
und mit Theorien über Spiel und Übergangsraum verbunden. Damit
Spiel stattfinden kann, bedarf es Zeit, Ort und generell positiver
Bedingungen, welche diese Aktivitäten fördern. So lange dieser Ort
aufrechterhalten wird, der weder mit der inneren noch mit der
äußeren Realität vollständig übereinstimmt, können Spiel und
symbolische Aktivitäten entwickelt und fortgesetzt werden. Aufgrund
des dargestellten Beispiels werden strukturelle friedensschaffende
Aspekte im Kontext von Fußballspielen für das Erzeugen von
»Spiel-Räumen« diskutiert.
Abstract:
As part of a naturalistic study of mass events (group and
intergroup processes) at football’s World Cup in Germany (June-July
2006) a group of senior psychology researchers from Linköping
University in Sweden went to Dortmund to observe a potentially
high-risk match between Germany and Poland. In the assembling
process much »play« between football fans took place. »The fight
about the fountain« will be used as an example in order to describe
that place and fountain were not arbitrarily chosen; they served as
an arena as well as a frame in which german and polish fans agreed
upon interaction between the two groups should take place. Thus a
transitional space was defined as a basic condition for playing.
Results are also discussed with respect to the theoretical frame:
symbolic activities within a group and between groups, play theory,
and the concepts of transitional space and symbolic activities. For
play to occur, time, place and overall culture must be in favour of
these activities. As long as this space is maintained, a space that
is neither identical with the inner nor with the outer realities,
play/symbolic activities can continue. Peacekeeping structural
aspects of a football context, i.e. the making of playgrounds are
discussed.
Stichworte: Kollektivverhalten, Fußball, Gewalt,
Intergruppendynamik, Unruhen, Spiele, Symbolik, Strategien
Keywords: Collective Behavior, Soccer, Violence, Intergroup
Dynamics, Riots, Games, Symbolism, Strategies