Burkard Sievers

Nie war Vertrauen in Organisationen so fragwürdig wie heute. Eine sozioanalytische Interpretation (PDF-E-Book)

Freie Assoziation 2004, 7(1), 29-53

Cover Nie war Vertrauen in Organisationen so fragwürdig wie heute. Eine sozioanalytische Interpretation (PDF-E-Book)

EUR 5,99

Sofort-Download

Dies ist ein PDF-E-Book. Sie erhalten kein gedrucktes Buch, sondern einen Link, unter dem Sie den Titel als E-Book herunterladen können. Unsere E-Books sind mit einem personalisierten Wasserzeichen versehen, jedoch frei von weiteren technischen Schutzmaßnahmen (»DRM«). Erfahren Sie hier mehr zu den Datei-Formaten und kompatibler Soft- und Hardware.

Verlag: Psychosozial-Verlag

25 Seiten, PDF-E-Book

Bestell-Nr.: 21018

Während in der Organisationstheorie und Managementpraxis derzeit immer wieder die besondere Bedeutung von Vertrauen für die Zusammenarbeit in Organisationen hervorgehoben wird und der Ruf nach mehr Vertrauen unüberhörbar ist, richtet sich mein Interesse in diesem eher kritischen Beitrag auf das Verstehen des sozialen (und politischen) Denkens, das mit dem Verständnis von Vertrauen in Wissenschaft und Praxis einhergeht. Dabei gehe ich von der Arbeitshypothese aus, dass der weithin deutlich werdende Versuch, Vertrauen zu instrumentalisieren, als Ausdruck einer Hoffnungslosigkeit des Managements verstanden werden kann. Sie resultiert aus der Erfahrung, dass sich sowohl die Beziehungen zu den Mitgliedern der Organisation in zunehmendem Maße als nicht mehr tragfähig erweisen als auch der eigentliche Wert sowie der Sinn der Organisation bzw. des Unternehmens in Frage steht oder nahezu seine Bedeutung verloren hat. In dem Maße, wie die Erfahrung der Beziehungs- und Sinnlosigkeit sowie des Vertrauensverlustes vom Management nicht zugelassen werden kann, wird die damit einhergehende Hoffnungslosigkeit hinter einer verstärkten Betonung der Wichtigkeit von Vertrauen verborgen. Instrumentalisiertes Vertrauen wird so zu einem psychotischen Vertrauensersatz.

Abstract:
The importance of trust is heavily emphasised in contemporary organisation theory and management practice. Although I am convinced that trust is a good thing and a necessary constituent of the social fabric, I am interested in understanding the social (and political) thinking underlying the current academic and non-academic view of trust. My working hypothesis is that management attempts to engineer trust reflect an underlying denial of the loss of hope regarding 46 Burkard Sievers Nie war Vertrauen in Organisationen so frag-würdig wie heute 47 both the relatedness between organisational members and the value and meaning of organisations. The experience of non-relatedness and lack of trust cannot be acknowledged by management, therefore the loss of hope has to be hidden behind the propagation of the importance of trust (and relatedness). The denial of the loss of hope is an expression of psychotic thinking concomitant with the inability to see reality and to mourn loss. The engineered propagation of trust thus becomes a substitute for trust itself.