Elisabeth Hahn, Michaela Rohr, Paula Usemann
»TherapeutInnen im goldenen Alter« (PDF-E-Book)
Eine empirische Perspektive auf Alter und Erfahrenheit aufseiten der PsychotherapeutIn
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20 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 20684
DOI:
https://doi.org/10.30820/1613-2637-2021-2-203Was bedeutet es, zur Gruppe der reiferen TherapeutInnen zu gehören?
Diese Frage wurde anhand empirischer Daten einer breit angelegten,
deutschsprachigen Studie aus dem »EmoPer-Projekt« betrachtet. Im
Fokus standen Aspekte des Arbeitsalltags, relevante
Persönlichkeitseigenschaften und emotionale Kompetenzen, der
therapeutische Arbeitsstil sowie das subjektive Wohlbefinden und
die Gesundheit von TherapeutInnen im goldenen Alter. Im Vergleich
zu jüngeren KollegInnen gaben sich PsychotherapeutInnen über 60
zufriedener mit und weniger belastet durch ihre Arbeit, beides
bedingt durch ein gesteigertes Maß an produktiven therapeutischen
Arbeitsstilen (heilendes Engagement). In Übereinstimmung mit
gängigen theoretischen Modellen zu therapeutischen Kompetenzen
zeigte sich zudem, dass sowohl Persönlichkeitsfaktoren (Offenheit
für Erfahrungen) als auch spezifische Kompetenzen
(Empathiefähigkeit) und deren Veränderung mit dem Alter
beziehungsweise der Erfahrung auf diese therapeutischen
Arbeitsstile wirkten. Darüber hinaus spiegelten die Daten die
zunehmende »Feminisierung« des Berufs sowie den Trend zur
Verhaltenstherapie wider und zeichneten so ein interessantes Bild
der sich im Wandel befindlichen Landschaft alternder und
zukünftiger Generationen von TherapeutInnen.
Abstract:
What is the implication of belonging to the group of mature
therapists? To answer this question the broadly based empirical
data of the German »EmoPer-Project« was looked into. The focus lay
on aspects of the »golden ager« therapists’ daily routine, their
dominant traits of character, their emotional competence and style
of therapy as well as their subjective wellbeing and health status.
Compared to their younger colleagues, psychotherapists of 60 years
and older reported a higher level of job satisfaction and less work
stress, which they attributed to an increase command of productive
therapy work styles. In accordance with current theoretical models
of therapeutic competences, this seems to be caused by personality
factors (such as openness for experience) as well as specific
empathy skills, which both tend to evolve in the process of aging
and thus again reflect on the therapeutic work styles. Furthermore,
the data mirrors the profession’s increasing feminisation and the
trend towards behavior therapy, thus allowing a glimpse into the
changing world of ageing and future generations of therapists.