Carolin Kollewe
Bilder vom Alter(n) in anderen Kulturen. Für Kultursensibilität - gegen Kulturalisierung in der Psychotherapie alter Menschen (PDF-E-Book)
Psychotherapie im Alter 2013, 10(2), 177-190
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Verlag: Psychosozial-Verlag
14 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 20359
Für PsychotherapeutInnen, die sich dem Alter und alten Menschen
zugewandt haben, stellt sich zunehmend die Herausforderung, wie
ältere und alte Zugewanderte adäquat behandelt werden können.
Kulturelle Konstruktionen von Alter, Gesundheit und Krankheit sowie
Altersbilder können in der Behandlung eine Rolle spielen. Der
Artikel gibt einen Überblick, wie Alter in unterschiedlichen
Kulturen konzipiert und bemessen wird und welchen Status ältere und
alte Menschen in verschiedenen Gesellschaften einnehmen können. Er
zeigt auf, dass häufig Vorstellungen und Wünsche, die ihre Wurzeln
in der eigenen Gesellschaft haben, auf Darstellungen von Alter(n)
in anderen Kulturen projiziert werden. Deshalb gilt es, Bilder vom
Alter(n) in der eigenen und in anderen Kulturen zu reflektieren und
äußerst sensibel mit Konzepten von Kultur umzugehen. Die Lebenslage
älterer und alter MigrantInnen zu berücksichtigen kann einer
Kulturalisierung, das heißt, eine Überbetonung von Kultur, in der
Psychotherapie entgegenwirken.
Abstract:
Psychotherapists working with the elderly are increasingly
confronted with the question of how to provide adequate treatment
for older migrants. Cultural constructions of old age, health and
illness as well as images of old age can play a role in therapy.
This article provides an overview of how old age is conceptualized
and measured in different cultures and what status elderly people
can have. It also shows that images and wishes that are rooted in
our own society are projected onto representations of old age and
aging in other cultures. Therefore, it is necessary to reflect on
images of old age and aging in our own culture and other cultures
and to use the concept of »culture« in a sensitive way. The
economic and social circumstances in which older migrants live can
be used to counter culturalization, i. e. the overemphasis of
culture in psychotherapy.