Uta Karacaoglan, E.-J. Speckmann
Grenzflächen-Funktion (PDF-E-Book)
Das unendliche Prinzip der menschlichen Persönlichkeit
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25 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im August 2022
Bestell-Nr.: 40571
DOI:
https://doi.org/10.30820/0075-2363-2022-2-181Grenzflächen verbinden Räume, die gleichzeitig unterschiedlich und
genügend ähnlich sein müssen. Dabei steuern sie Quantität sowie
Qualität eines über sie stattfindenden Austauschs. Grenzflächen
sind in den Dimensionen des Raums und der Zeit hochkomplex,
selbstorganisiert, von endlicher Ausdehnung und tolerieren nur
geringe Veränderungen des Milieus. Die Grenzflächen-Funktion ist
ein aktiver Prozess, der Austausch ermöglicht, Energie von außen
braucht, hochspezifisch ist, Entropie verringert und Information
vergrößert und auf diese Weise Unterschiedlichkeit herstellt und
aufrechterhält. Wenn auch nur eine der Eigenschaften der
Grenzfläche ausfällt, bricht das System zusammen. Die
Grenzflächen-Funktion ist ein physiologisches Grundprinzip, das
hier verwendet wird, um die Hypothese einer analogen Grundfunktion
im Psychischen aufzustellen. Grenzflächen können in Analogie zur
Kontaktschranke im Bion’schen Sinn gedacht werden, sie finden sich
ubiquitär und funktionieren simultan. Diese Überlegungen werden
anhand von klinischen Fallbeispielen aus psychoanalytischen
Behandlungen veranschaulicht. Dabei werden verschiedene
Eigenschaften der Grenzflächenfunktionen sowie Aspekte ihrer
Störung, respektive Wiederherstellung beleuchtet.
Abstract:
Interfaces connect spaces that must be simultaneously different and
sufficiently similar. In doing so, they control the quantity and
quality of the exchange that takes place across them. Interfaces
are highly complex in the dimensions of space and time,
self-organised, of finite extent and tolerate only minor changes in
the milieu. Interfacial function is an active process that enables
exchange, requires energy from outside, is highly specific, reduces
entropy and increases information, and in this way establishes and
maintains difference. If even one of the properties of the
interface fails, the system collapses. The interface function is a
basic physiological principle that is used here to hypothesise an
analogous basic function in the psychological. Interfaces can be
thought of in analogy to the contact barrier in Bion’s sense; they
are found ubiquitously and function simultaneously. These
considerations are illustrated by clinical case studies from
psychoanalytic treatments. Various features of the interface
functions as well as aspects of their disturbance or restoration
will be illuminated.