Maria Rhode
Auf Messers Schneide (PDF-E-Book)
Die Suche nach dem richtigen Abstand in der Arbeit mit Kindern aus dem Autismus-Spektrum
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19 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im August 2022
Bestell-Nr.: 40564
DOI:
https://doi.org/10.30820/0075-2363-2022-2-17Der vorliegende Text widmet sich der Frage, wie sich in der
psychoanalytischen Arbeit mit Kindern aus dem Autismus-Spektrum der
richtige Abstand zum Patienten1 finden lässt. Wie hier nahegelegt
wird, sind diese Kinder, ähnlich wie Borderline-Patienten, zwischen
der Angst gefangen, von der Bezugsperson einerseits ins Leere
gestoßen, und andererseits von ihr verschlungen zu werden. Dieses
›klaustro-agoraphobische Dilemma‹ (Rey, 1988 [1979]) soll hier
untersucht werden – unter Einbeziehung von Faktoren, die sowohl der
Betreuungsperson als auch den Phantasien des Kindes über die
inneren Figuren dieser Bezugsperson zuzuordnen sind. Ebenso werden
die Auswirkungen der erhöhten Sensibilität autistischer Kinder für
den Gemütszustand anderer Menschen in Betracht gezogen. Die
väterliche Funktion als Vermittlungsfunktion des Abstands zwischen
Mutter und Kind wird in Bezug auf die ›Bisexualität des Containers‹
(Houzel, 2001) und die mentale Positionierung des Therapeuten als
Elternpaar diskutiert, neben Überlegungen, wie sich dies auf die
Formulierung von Deutungen auswirkt. Eine Fallvignette
veranschaulicht, welch wichtige Rolle die individuelle Identität
des Therapeuten mit seinen privaten Assoziationen dabei spielt, es
dem Kind zu ermöglichen, sich gesehen zu fühlen, ohne dabei
verschlungen zu werden, sowie Fähigkeiten aufzuzeigen, die sonst
verborgen bleiben würden.
Abstract:
This paper addresses the issue of finding the right distance to the
patient in psychoanalytic work with children on the autistic
spectrum. It is suggested that, like borderline patients, these
children are caught between the fear of being pushed off the
caregiver into space, on the one hand, and of being engulfed, on
the other. This »claustrophobic-agoraphobic dilemma« (Rey) is
considered with regard to factors in the caregiver; to the child’s
phantasies concerning the caregiver’s internal figures; and to
consequences of autistic children’s heightened sensitivity to the
state of mind of other people. The paternal function as the
mediator of distance between mother and child is discussed in
relation to the »bisexuality of the container« (Houzel) and the
clinician’s mental positioning as a parental couple, along with
implications for the phrasing of comments. A vignette illustrates
the importance of the clinician’s individual identity and private
associations in allowing the child to feel seen without being
engulfed, and to show capacities that may otherwise be kept hidden.