Michael Steinbrecher, Thomas Hartung
Die Körperreaktion des Analytikers (PDF-E-Book)
Grundlegendes Element der Gegenübertragung für die Erschließung schwer zugänglicher seelischer Zustände
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27 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 40553
DOI:
https://doi.org/10.30820/0075-2363-2022-1-91Paula Heimann weist als eine der ersten Analytikerinnen auf die
Bedeutung unbewusster Prozesse für die Gegenübertragung im
Analytiker11 als Reaktion auf die Mitteilungen seines Analysanden
hin. Die vorliegende Arbeit zeigt die Entwicklung und Erweiterung
auf, die unser analytisches Verständnis für diese Vorgänge genommen
hat. Im Zentrum unserer Überlegungen steht das körperliche Erleben
des Analytikers innerhalb des psychoanalytischen Prozesses. Es
stellt den oftmals ersten fühlbaren und somit bewusst erlebbaren
Hinweis auf das komplexe Geschehen in der therapeutischen Beziehung
dar. Ist der Analytiker in der Lage, diesen Hinweis als Bedürfnis
des Analysanden zu erkennen, ihn für sich zu gewinnen, dann wird er
sich dafür sensibilisieren können. Der Analytiker kann nunmehr
beginnen, sein Gegenübertragungssymptom durchzuarbeiten und vor dem
Hintergrund seiner eigenen Geschichte zu verstehen. Nicht selten
nimmt dieser Prozess einen längeren Zeitraum in Anspruch, weil sich
der Analytiker durch seine somatische Reaktion mit eigenen ›blinden
Flecken‹ konfrontiert sieht. Drei Fallvignetten veranschaulichen,
wie diese auch den Analytiker selbst verändernde Arbeit auf
unterschiedlichen Ebenen gelingen und für den psychoanalytischen
Prozess genutzt werden kann.
Abstract:
Paula Heimann was one of the first analysts to point out the
importance of unconscious processes for countertransference in the
analyst in response to the communications of his analysand. The
present work shows the development and expansion that our analytic
understanding of these processes has taken. At the center of our
considerations is the bodily experience of the analysand within the
psychoanalytic process. It is often the first perceivable and thus
consciously experienced indication of the complex events within the
therapeutic relationship. If the analyst is able to recognise this
hint as a need of the analysand to win him over, then he will be
able to sensitise himself to it. He can now begin to work through
his (countertransference) symptom and understand it in the light of
his own history. It is not unusual for this process to take a long
time because the analyst is confronted with his own ›blind spots‹
through his somatic reaction. Three case vignettes illustrate how
this work, which also involves or even transforms the analyst
himself, can be accomplished on different levels and be utilized
fruitfully for the psychoanalytic process.