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10 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 35002
DOI:
https://doi.org/10.30820/2364-1517-2020-1-23Für die Therapie schizophrener Erkrankungen sind seit fast 60
Jahren Antipsychotika/Neuroleptika aufgrund ihrer antipsychotischen
Wirkung von zentraler Bedeutung. Die Einteilung kann unter
verschiedenen Gesichtspunkten erfolgen (chemische Struktur,
neuroleptische Potenz, Rezeptorprofil), heute werden üblicherweise
unterschieden typische (traditionelle, klassische, konventionelle)
Antipsychotika der ersten Generation ‒ »First Generation
Antipsychotics« (FGA) ‒ und sog. atypische (»neuere«) Neuroleptika
bzw. Antipsychotika der zweiten Generation ‒»Second Generation
Antipsychotics« (SGA). Hierzu zählen Aripiprazol, Asenapin,
Cariprazin, Clozapin, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon, Sertindol
und Ziprasidon. Hierbei handelt es sich um keine homogene Gruppe –
sowohl neuropharmakologisch (Wirkmechanismus), als auch
hinsichtlich klinischem Wirkprofil und dem Nebenwirkungsspektrum
bestehen z. T. erhebliche Unterschiede. Neben der Akut-Medikation
ist eine Langzeitmedikation bzw. Rezidivprophylaxe mit
Antipsychotika für die Rehabilitation vieler schizophrener
Patienten im Sinne eines »Stresspuffers« von grundlegender
Bedeutung. In Placebo-kontrollierten Studien trat bei Patienten,
die über ein Jahr behandelt wurden, bei etwa 30% unter Neuroleptika
ein Rezidiv auf, unter Placebo bei mehr als 70%. Für die
Langzeitbehandlung bietet sich der Einsatz von Depot-Neuroleptika
an, neu entwickelt wurden Langzeit-Depot-Injektionen mit
Intervallen von bis zu 3 Monaten. Grundsätzlich ist die
niedrigstmögliche (wirksame) Dosis zu verwenden. Im Zentrum der
Nebenwirkungen (UAW) standen lange Zeit extrapyramidal-motorische
Bewegungsstörungen (EPMS), mit der Einführung von Clozapin und
anderen atypischen Antipsychotika der zweiten Generation gewannen
andere Nebenwirkungen an Bedeutung. Hierzu zählen Gewichtszunahme,
Störungen metabolischer Parameter und ein erhöhtes Risiko für
Mortalität und zerebrovaskuläre Ereignisse bei älteren Patienten
mit Demenz. Entsprechende Kontrolluntersuchungen sind erforderlich,
für Clozapin gibt es aufgrund seines Agranulozytose-Risikos
Sonderbestimmungen. Immer sollte ein Gesamtbehandlungsplan
orientiert an der neuen S3-Praxisleitlinie Schizophrenie der DGPPN
aufgestellt werden, der psychologische und
milieu-/sozial-therapeutische Maßnahmen einschließt. Standard ist
heute auch eine sog. Psychoedukation, für Psychopharmaka liegen
bewährte Patienten-Ratgeber vor.
Abstract:
Antipsychotic drugs are the cornerstone of treatment of
schizophrenia since nearly 60 years. A number of agents are now
available, they can be divided according chemical structure,
neuroleptic potency and receptor profiles. Today they are
classified in typical, classical first generation antipsychotics
(FGA) and so-called atypical newer second generation antipsychotics
(SGA). Among the latter are aripiprazole, cariprazine, clozapine,
olanzapine, quetiapine, risperidone and ziprasidone. These
substances have different receptor, clinical and side effect
profiles and consist no homogenous group. Beside acute treatment
antipsychotics are essential for long-term treatment and relapse
prevention, well evidenced by randomized controlled clinical
studies (RCTs). Long-acting depot antipsychotics should be
considered in case of noncompliance especially. Regarding side
effects dystonia, pseudoparkinsonism, akathisia and tardive
dyskinesia dominated with the use of FGAs, today metabolic and
endocrine effects like weight gain and hyperprolactinemia are
common with SGAs. Further possible side effects are sedation,
anticholinergic effects, QT-prolongation and cerebrovascular
impairments. Clozapine is preferred in treatment-resistant
schizophrenia, its risk for agranulocytosis makes stringent blood
controls necessary, however. In antipsychotic treatment laboratory
monitoring is recommended. According to the new revised DGPPN S3
guideline for schizophrenia an individually tailored total overall
treatment plan including psychological, sociotherapeutic and milieu
interventions should be developed. Psychoeducation in the beginning
of illness and treatment is established, understandable booklets
are helpful guides.