Herbert Seitz-Stroh
Unruhe und Ablenkbarkeit durch Beunruhigung? Hyperkinetisches Syndrom (ADHD) und Zeitgeist (PDF-E-Book)
Psychoanalytische Familientherapie 2004, 5(2), Nr. 9, 103-108
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
6 Seiten, PDF-E-Book
Erschienen im November 2004
Bestell-Nr.: 29045
Ich möchte in meinem kurzen Beitrag zur Diskussion die beiden
zentralen Phänomene des ADHD (Attention Deficit Hyperactive
Disorder) – nämlich die Ablenkbarkeit und die Unruhe – einigen
zentralen Phänomenen unserer Zeit im Sinne des »Zeitgeistes« als
Ausdruck des Stils und der Lebensform eines Zeitalters
gegenüberstellen. Dies soll verdeutlichen, dass wir nicht
abstrahieren können von den Einflüssen der Ideenwelt und den
materiellen Gegebenheiten, in denen wir leben. Diese Gegebenheiten
beeinflussen dabei direkt unsere Befindlichkeit, unser Denken und
unser Verhalten. Wir reden heute in der Psychiatrie viel von
»biopsychosozialen« Bedingtheiten psychischer Phänomene und
kennzeichnen damit die Beiträge der verschiedenen Fakultäten zur
Erklärung unseres Untersuchungsgegenstandes. Es ist unstrittig,
dass alle drei Wissenschaftsbereiche – nämlich Biologie/ Medizin,
Psychologie und Sozialwissenschaften – damit auch verpflichtet
sind, ihre Sichtweise, ihre Ideen beizutragen und sich erst in der
Zusammenschau der Nebel mancher Rätselhaftigkeit lichten kann. Mir
geht es heute einmal mehr um Phänomene aus den Bereichen
Soziologie, Politikwissenschaft, Wirtschaftswissenschaften und dann
auch natürlich Psychologie, die m. E. unsere reflektierende
Aufmerksamkeit und Unruhe im Ringen um das Verstehen des
Modephänomens ADHD verdienen, welches Elisabeth von Thadden (2000)
in der Wochenzeitschrift Die ZEIT als »kryptisches Kürzel im
Wettbewerb der erfolgreichsten Volkskrankheiten « bezeichnete.