Ernst Kern
Die körperpsychotherapeutische Perspektive in der Personenzentrierten Traumatherapie auf dem Hintergrund des Stern/'schen Modells der Selbstentwicklung (Teil 1) (PDF-E-Book)
Psychoanalyse & Körper, Nr. 15 (2009), 103-116
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Verlag: Psychosozial-Verlag
14 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 27069
Zusammenfassung:
Der Aufsatz stellt den Personzentrierten Ansatz nach Rogers und
Gendlin in der Traumatherapie vor. Die im Zentrum dieses Ansatzes
liegende Orientierung an der Beziehung und das konsequente Folgen
des Prozesses der Patienten stellen dabei ideale Ausgangspunkte für
die Behandlung von Traumafolgestörungen dar. Dabei steht die
persönliche Erfahrung der Person im Mittelpunkt, die immer
körperlich verankert ist, was auf die Notwendigkeit des Einbezugs
des Körpers in die Traumatherapie hinweist. Als Modell zum
Verständnis der Erfahrungsbildung wird Daniels Sterns
Entwicklungspsychologie der Säuglingsforschung vorgeschlagen, das
ebenfalls die nonverbalen und ganzheitlich-körpernahen Wurzeln der
Selbstwerdung betont. Die Phasen des Selbsterlebens werden aus
einer körperorientierten Perspektive interpretiert und als
Grundlage für körperpsychotherapeutische Interventionen in der
Traumatherapie herangezogen, die im praktischen Teil des Artikels
ausführlich vorgestellt werden. Zentrale Elemente dabei sind dabei
der körperorientierte Aufbau von Basis- Sicherheit, die
Basis-Regulierung von Anspannung, traumaspezifische
Vitalitätsaffekte, die Invarianten des Kern-Selbst als zentrale
Identitätskomponenten, Nutzen der Motilität und Aufbau der
Selbstwirksamkeit. In einem zunehmenden Prozess der
Wechselseitigkeit und schließlich dem Hinzukommen von Sprache
bestehen große Chancen der Wiedergewinnung von Vertrauen und
Sicherheit, aber auch Probleme und die Gefahr einer zunehmenden
Entfernung des Erlebens von symbolisierten Konzepten. Unter Bezug
auf das Grundkonzept eines dualen Gewahrseins von Traumaerinnerung
einerseits und Stabilisierung durch den Kontakt zu einer haltenden
Umgebung und zu inneren Ressourcen andererseits werden
körperpsychotherapeutische Formen der Traumadurcharbeitung
betrachtet.
Schlüsselwörter:
Traumatherapie, Körperpsychotherapie, Personzentrierte Therapie,
Entwicklungspsychologie der Säuglingsforschung, Phasen des
Selbsterlebens, Körperinterventionen, Vitalitätsaffekte,
Invarianten des Kern-Selbst, Durcharbeitung des Traumas
Abstract:
The article introduces the client-centered psychotherapeutic
approach according to the methods of Rogers and Gendlin in their
application to trauma therapy. At the core of their approach is the
orientation on the relationship and consequently the following of
the relationship’s process which constitutes an ideal starting
point for the treatment of trauma disorders. This encompasses that
the personal experience of the traumatised client is at the centre
of attention which is always grounded in bodily experience and
which furthermore emphasizes the importance of involving the body
in trauma treatment. As a model to understand the development of
experience Daniel Stern’s developmental psychology is proposed
which also accentuates the non-verbal and holistic, body-orientated
roots of self-development. The phases of self-awareness are
interpreted from a body-orientated perspective and are used as a
basis for body-focused interventions in trauma therapy – which are
presented in the practical part of the article. The core elements
in this approach are the development of a basic sense of security
on a body-related basis, the fundamental regulation of tension,
traumaspecific effects of vitality, the invariables of the
core-self as central components of identity, the use of motility
and the development of self-empowerment. By a growing process of
reciprocity und the eventual addition of language great chances of
re-winning of trust and sense of security develop, but at the same
time also the problems and danger of an increasing removal from the
experience of symbolized concepts arise. By relating to the basic
concept of a two-wayawareness of trauma memory on one hand, and the
stabilisation through contact to a containing environment and to
inner resources on the other, body-focused psychotherapeutic
inventories of trauma work are reflected upon.
Keywords:
trauma therapy, body-focused psychotherapy, client centered
psychotherapy, developmental psychology of early childhood, phases
of self-awareness, bodyfocused interventions, vitality effects,
invariables of the coreself, trauma work