Karin Pernstich
Berührung als Wirkfaktor in der (Wieder-)Aneignung von Selbst und Welt (PDF-E-Book)
Psychoanalyse & Körper, Nr. 12 (2008), 45-66
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
22 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 27050
Zusammenfassung:
Klientinnen/Klienten mit einer frühen Schädigung fehlt das
Urvertrauen in die Welt und zu anderen Menschen. Die so bedeutsame
Grunderfahrung einer zuverlässigen Beziehung mit einer konstanten
emotionalen Zuwendung in einer von Geborgenheit und Vertrauen
geprägten Atmosphäre konnten sie nicht verinnerlichen.
Frühkindliche Erlebensdefizite in Bezug auf Berührung, Wärme und
Zärtlichkeit, der Mangel an taktilen Gefühlserlebnissen von
Gehaltenund Getragensein haben Auswirkungen auf die Verbundenheit
mit dem eigenen Körper, auf die Fähigkeit zu emotionalem Kontakt
mit sich und anderen, auf Vertraut-Werden mit und aktive Hinwendung
zu anderen Menschen und Umwelt. Da jede Berührungserfahrung
Beziehungserfahrungen aktualisiert, können alte Leiberinnerungen
und Gefühlszustände hervorgerufen werden. Im interaktionellen
Handeln im Hier und Jetzt geht es auch darum, Anknüpfungspunkte zu
frühen präverbalen Erfahrungen zu gewinnen, sozusagen zum Urgestein
von Berührungskontakten vorzudringen. Berührung dient dann der
Differenzierung von Wahrnehmung in dem Sinne, dass lebensund
lerngeschichtliche Koppelungen von Sinnesempfindungen taktiler Art
mit Erfahrungen einerseits als solche wieder erkannt, andererseits
bewusst entkoppelt werden können, und neue Symbolisierungen möglich
werden. Indem diese im Körperdialog unmittelbar
sensorisch-motorisch-affektiv erlebt werden, sind sie einer
Bearbeitung auf kognitiver Ebene zugänglich. Sie können bestenfalls
durch neue Erfahrungen ersetzt werden – es besteht jedenfalls die
Möglichkeit zur klaren Unterscheidung zwischen früher und jetzt. In
diesem Sinne trägt Berührung zum Entstehen eines differenzierteren,
bezogeneren Selbstund Fremdbildes bei. Dabei gilt als theoretischer
Angelpunkt: Der Körper ist der Ort des psychischen Geschehens,
nicht bloß Zugang zum psychischen Geschehen.
Schlüsselwörter:
Berührung, Hautsinn, Selbstwahrnehmung, Differenzierung von
(Sinnes-)Wahrnehmung, Körperbesetzung, Selbststeuerung, Entund
Neusymbolisierung
Abstract:
Clients with an early damage have a lack of confidence into the
world and other people. The experience of a reliable relationship
including a constant emotional allowance within an atmosphere of
security and confidence could not be internalised. Early childhood
deficits regarding the experience of contact, heartiness,
tenderness and lack of tactile feeling sensations of containment
may have an impact on the relatedness with the own body, the
emotional contact with oneself and others, to become acquainted and
an active turn to people and environment. Old body memories and
emotional states could be influenced by the fact that every
experience of touch refreshes also the experience of relationships.
Interactional acting in the presence asks also for finding crucial
points of early non verbal experiences that means in other words to
encroach to the basement complex. Contact serves to distinguish
perception in a way that lifeand learning interconnections in terms
of tactile sensuous experiences can be recognised and knowingly be
disconnected to enable new symbolizations. The experience of a
sensor-motor-affective body dialog enables cognitive working out.
In a best way they could be substituted with new experiences.
Anyway there is the possibility for a clear distinction between now
and former times. Contact contributes to the development of a more
e sophisticated self portrait and image of others. The theoretical
starting point is the fact that our body is the location of
psychical acting and not only an entrance of it.
Keywords:
touch, sense of skin, self perception, differentiating of
perceptions, body attendance, self control, deand new symbolization