Reinhard Plassmann
Inhaltsdeutung und Prozessdeutung. Über die Deutungstechnik bei Patienten mit schweren Symbolisierungsstörungen (PDF-E-Book)
Psychoanalyse & Körper, Nr. 4 (2004), 89-112
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
24 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 27018
Zusammenfassung:
Die Technik der Prozessdeutung wurde in der Arbeit mit
Borderline-Patienten entwickelt und lässt sich auf die Behandlung
psychosomatisch Kranker anwenden. Die zugrunde liegende
Metapsychologie besteht im Wesentlichen aus einer Unterscheidung
zwischen Denkinhaltenund Denkprozessen. Den qualitativen
Unterschied zwischen normalen und pathologischen Denkwelten zu
erfassen und zu beschreiben, ist schwierig und eben hierin liegt
die Herausforderung, sowohl die wissenschaftliche wie die
therapeutische. Die Psychoanalyse hat zwar für psychische Inhalte
ein differenziertes Repertoire metapsychologischer und klinischer
Begriffe entwickelt, mit denen sich, entwicklungspsychologisch
geordnet, Affekte, Phantasien und Beziehungsmuster beschreiben und
deuten lassen. Deshalb wird von den subjektiven Erlebniswelten der
Patienten hauptsächlich der Inhaltsaspekt erfasst und gedeutet. In
der Therapie bringt die Arbeit mit Inhaltsdeutungen bei
psychosomatisch Kranken oft nicht den erhofften Fortschritt.
Psychoanalytische Deutungen enthalten aber immer auch implizit
besondere Qualitäten des Denkens und Symbolisierens, die dem
Patienten im kranken Bereich fehlen. Die Denkweise des Analytikers,
das »Wie« seines Denkens, als eher unspezifischer Wirkfaktor wenig
beachtet, bringt dann den eigentlichen Fortschritt. Die
Deutungstechnik der Prozessdeutung gibt der Restaurierung der
Denkprozesse dann Priorität, wenn die Denkwerkzeuge erst entwickelt
werden müssen, um mit ihnen die Inhalte zu bearbeiten. Regelmäßig
scheint das im Zusammenhang mit traumatischen psychischen und
körperlichen Erfahrungen der Fall zu sein.
Schlüsselwörter:
Borderline-Therapie, Deutungstechnik, Traumatherapie,
Psychosomatik, Prozessdeutung
Abstract:
The technique of process-interpretation was developed in the work
with borderline patients and is also applicable to the treatment of
psychosomatic patients. The metapsychological foundations consist
mainly of a differentiation between thought -content and thought
-processes. It is difficult to grasp and describe the difference
between normal and pathological realms of thought and this is the
very challenge, both scientifically and in therapy. Psychoanalysis
does have a differentiated repertoire of metapsychological and
clinical terms for psychic content which allows emotions, fantasies
and patterns of interaction to be grasped within a developmental
framework. For this reason it is mainly the contents of patients
subjective experiences that are focused on and interpreted. In the
therapy of psychosomatic patients work with interpretations of
thoughtcontent often does not bring about the progress hoped for.
But psychoanalytic interpretations also show specific qualities of
thought and symbolization which the patient often lacks in
pathological areas. The analyst‘s way of thinking, which has often
been disregarded as a mere unspecific factor, does in fact bring
about the actual progress. Process-interpretation puts priority on
the restoration of thought-processes when the thought-tools first
have to be developed before they are employed in working through
the contents. This regularly appears to be the case in connection
with traumatic psychic and bodily experiences.
Keywords:
Borderline-therapy, interpretation-technique, traumatherapy,
psychosomatics, process-interpretation,