Ursula Volz-Boers
»Sie haben eine Haut in mir berührt, die unter meiner Männerhaut liegt.« Körpererfahrungen in der Gegenübertragung als Zugang zu einem neuen Körperbild des Patienten (PDF-E-Book)
Psychoanalyse & Körper, Nr. 2 (2003), 27-40
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
14 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 27006
Zusammenfassung:
Körpererfahrungen des Psychoanalytikers in der Gegenübertragung
werden als Zugang zu präverbalen Erfahrungen ausgewertet.
Körperliche Empfindungen werden über Imagination und
wortsprachliche Benennung in das Analysierbare einbezogen. Indem
der vorgestellte Patient eine derartige psychoanalytische Funktion
und die mit ihr einhergehenden neuen Erfahrungen zulassen und
annehmen kann, erfährt er eine bisher nicht erlebte Empfindung in
seiner Haut. Derartiges Erleben führt schrittweise zur Entwicklung
eines neuen Körperbildes, das vom mütterlichen Körper getrennt ist.
Damit wird eine pathogene Bindung durch die persistierende
Phantasie der Einheit mit dem mütterlichen Körper aufgelöst. Danach
fühlt der Patient sich ganz – mit Leib und Seele. Aus
subsymbolischer Kommunikation wird schrittweise symbolische
Kommunikation. Mit derartiger Bildung neuer Körperrepräsentanz als
Teil neuer psychischer Struktur löst sich die Symptomatik des
Patienten (Magenleiden und Don Juanismus) auf.
Schlüsselwörter:
Don-Juanism, Körperbild, Körpererfahrung, Magenleiden,
Psychoanalyse
Abstract:
The psychoanalyst’s body experiences in countertransference are
observed as an approach to non-verbal experiences of patients. As
the psychoanalyst provides sensitivity for her own body, an
additional space in the analytical setting is opened wherein
sensomotor and imaginative experiences lead to mutual affective
touch. It is shown how the patient’s defense against anxieties
relating to his own body, object relations and exterior reality is
projected onto the somaesthesia of the psychoanalyst. The
psychoanalyst links her experience of the body affectively and
imaginatively with the way in which the patient subsymbolically
shapes his relations, integrating it into verbal interpretation in
a meaning-bestowing way. By allowing and accepting these verbal
messages, the patient experiences a skin sensation hitherto unknown
to him. As he gradually processes conflicts of dependence and
separation, this experience leads to a new image of the body
separate from the maternal body. Thus, he dissolves a pathogenic
fixation based on the persisting imaginary idea of unity with the
maternal body. As he thus creates a new psychic structure, the
patient presented overcomes the symptoms he suffers from (stomach
disorder, Don-Juanism). The process is like body psychoanalysis
without touch.
Keywords:
Don-Juanism, body image, body experience, somaesthesia,
psychoanalysis