Alina Brehm, Anna Gies

»Auf der Mauer, auf der Lauer« (PDF-E-Book)

Rassismus und Ostdeutschenfeindlichkeit als Vehikel nationalsozialistischer Gefühlserbschaften

Cover »Auf der Mauer, auf der Lauer« (PDF-E-Book)

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17 Seiten, PDF-E-Book

Bestell-Nr.: 26510

DOI: https://doi.org/10.30820/0171-3434-2019-2-42
In diesem Artikel wird die These einer antisemitischen Vehikel-Funktion von Rassismus und Ostdeutschenfeindlichkeit anhand der tiefenhermeneutischen Analyse von Reden rechter Agitator*innen entwickelt. So können nicht nur eine unbewusste Identifikation mit nationaler Identität und nationaler Scham, sondern auch ein affektives Erbe des Phantasmas »Herrenmenschentum« sowie eine lustvolle Teilhabe an Vernichtungsfantasien offengelegt werden. Die in der Interpretationsgruppe erzeugte Resonanz auf das Material ist dabei in einer Spannung von latenten Andeutungen und manifesten Assoziationen und Äußerungen in spezifischer Weise umgedeutet. Im Rahmen einer projektiven Feindbildung kann die Ostdeutschenfeindlichkeit zur Abwehr genutzt werden: Das Ressentiment gegen »die Nazi-Ossis« – das sich an einen durchaus realitätsgerechten Kern anlagern kann – dient den durch die Reden stimulierten Gefühlserbschaften als Vehikel, um moralisch einwandfrei getarnt in Erscheinung zu treten.

Abstract:
In this paper the thesis of an anti-Semitic vehicular function of racism is developed by the depth-hermeneutical analysis of speeches by right-wing agitators. Thus, not only an unconscious identification with national identity and national shame, but also an affective heritage in the phantasm of »Herrenmenschentum« and a pleasurable participation in extermination fantasies can be revealed. The generated echo to the material is reinterpreted in a tension of latent significance and manifest associations and utterances in a specific way. Driven by culturally traditional Nazi obsessions, a fundamental chauvinistic impulse of the ideological syndrome expressed itself as »Ostdeutschenfeindlichkeit« – a hostility against people from the former GDR. In the context of projective enemy formation, the »Ostdeutschenfeindlichkeit« can be used as a psychological defence: the resentment against »the Nazi Ossis« – which can attach to a thoroughly realistic core – serves the sentiments stimulated by the speeches as a vehicle to appear morally flawless.