Ulrike von Lersner
Psychische Gesundheit und humanitäre Reintegration im Kontext von staatlichen Förderprogrammen zur Freiwilligen Rückkehr von Flüchtlingen (PDF-E-Book)
psychosozial 115 (2009), 119-134
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Verlag: Psychosozial-Verlag
16 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 26152
Ergebnisse aus einer empirischen Studie zu staatlichen
Förderprogrammen zur freiwilligen Rückkehr von Flüchtlingen in ihr
Heimatland werden vorgelegt. Neben der psychischen Situation der an
solchen Programmen beteiligten Heimkehrer stand dabei die
Arbeitsweise der Rückkehrorganisationen mit Blick auf die
Nachhaltigkeit der Reintegration im Mittelpunkt. Von insgesamt 47
Flüchtlingen aus dem ehemaligen Jugoslawien, dem Irak und der
Türkei, die an der ersten Erhebung teilgenommen hatten, konnten
neun Monate nach der Rückführung in ihre Heimatländer 25 erneut
untersucht werden. Zu beiden Untersuchungszeitpunkten wurden
Verfahren zur Erhebung soziodemografischer Daten sowie zur
Erfassung der Lebensqualität und des Vorliegens psychischer
Störungen eingesetzt. Die Datenauswertung betraf im Einzelnen den
psychischen Zustand der Rückkehrer, die Lebensbedingungen nach der
Ausreise, die Freiwilligkeit der Ausreise, die Vorbereitung auf die
Ausreise sowie die Betreuung vor Ort in den Heimatländern der
Rückkehrer. Im Wesentlichen wurden folgende Erkenntnisse gewonnen:
(1) Unter den Ausreisenden betrug die Rate an psychischen Störungen
vor der Ausreise 56%, neun Monate nach der Rückkehr wurde eine Rate
von 88% psychischer Störungen ermittelt. Am häufigsten waren
depressive und posttraumatische Belastungsstörungen. (2) Während
vor der Ausreise die Hälfte aller Befragten in regelmäßiger
psychologischer Behandlung war, war dies nach der Ausreise nur noch
selten der Fall. (3) Ein zentraler Stressor der Rückkehrer war die
Diskrepanz zwischen deren Erwartungen und der realen
Lebenssituation im Heimatland. (4) Die Mehrheit der Befragten
kehrte nicht freiwillig (im Sinne einer eigenständigen, freien
Willensbekundung) in ihr Heimatland zurück. (5) Das Prinzip der
Nachhaltigkeit konnte in der Praxis der Förderprogramme nicht
umgesetzt werden. Vor dem Hintergrund dieser Ergebnisse wird die
Frage aufgeworfen, ob die geförderte Ausreise ein geeignetes
Steuerungselement der Migrationspolitik darstellt.
Stichworte: Migration, Flüchtlinge, Soziale Integration,
Psychosoziale Wiederanpassung, Psychische Störungen,
Lebensqualität, Psychische Gesundheit, Regierungsprogramme,
Freiwillige
Keywords: Human Migration, Refugees, Social Integration,
Psychosocial Readjustment, Mental Disorders, Quality of Life,
Mental Health, Government Programs, Volunteers