Angela Kühner, Phil C. Langer

Wie Geschichte zum Thema wird. »Holocaust Education« aus sozialpsychologischer Perspektive (PDF-E-Book)

psychosozial 114 (2008), 131-141

Cover Wie Geschichte zum Thema wird. »Holocaust Education« aus sozialpsychologischer Perspektive (PDF-E-Book)

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Verlag: Psychosozial-Verlag

11 Seiten, PDF-E-Book

Bestell-Nr.: 26140

Im Rahmen qualitativer Interviews wurden 48 Schülerinnen und Schüler weiterführender Schulen sowie zwölf Lehrerinnen und Lehrer dazu befragt, wie sie den Unterricht zum Thema Nationalsozialismus und Holocaust erleben. An der Studie nahmen zusätzlich Schülerinnen und Schüler einer internationalen Schulklasse teil. Die Auswertung der teilstandardisierten und offene Elemente umfassenden 30- bis 90-minütigen Interviews erfolgte mittels kategorialer Inhalts- und Diskursanalysen sowie psychoanalytischer Ansätze. In der Gesamtschau der erhobenen Daten wurden folgende Erfahrungen und darauf gründende weiterführende Fragen gesammelt: (1) Statt eines Syndroms des Überdrusses konnten unter den Schülerinnen und Schülern Momente des Überdrusses und ein erhebliches, situatives, oft spezifisches Interesse am Thema Nationalsozialismus und Holocaust festgestellt werden. Dagegen wurde der »desinteressierte Jugendliche von heute, der nicht mehr zu erreichen ist« nicht gefunden. (2) Die Lehrerinnen und Lehrer erschienen besonders engagiert, zugleich aber anfällig für eine potenzielle Überfrachtung mit zu hohen, manchmal widersprüchlichen Zielen. Auffällig war besonders die geringe Bedeutung, die der Vermittlung komplexer historischer Zusammenhänge und damit dem kritischen Geschichtsbewusstsein beigemessen wurde. Im Vordergrund stand dagegen das Bedürfnis, Empathie auszulösen. (3) Hinsichtlich der Problematisierung von Multikulturalität in der »Holocaust Education« wird eine differenzierte Betrachtung für notwendig erachtet. Heterogene Perspektiven zeigten sich in der vorliegenden Studie prinzipiell eher als Lern- und Reflexionschance denn als Hemmnis. Allerdings schienen die »prototypischen Anderen« gerade im Land der Täter in besonderer Weise schwierige Gefühle und damit einhergehende projektive Tendenzen zu befördern.

Stichworte: Holocaust, Schulisches Lernen, Lehren, Schüler- und Studierendeneinstellungen, Lehrereinstellungen, Interessen, Multikulturalismus

Keywords: Holocaust, School Learning, Teaching, Student Attitudes, Teacher Attitudes, Interests, Multiculturalism