Isabel Bataller Bautista
Ambiguität, Angst und Fantasien im Kontakt mit Ausländern (PDF-E-Book)
psychosozial 93 (2003), 45-56
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
12 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 25914
Erfahrungen aus einem ethnopsychoanalytisch ausgerichteten
Forschungsprojekt zu Ambiguitäten, Ängsten und Fantasien im Kontakt
mit Ausländern werden wiedergegeben. Den empirischen Kern des
Projekts bildeten Interviews und Gruppendiskussionen zwischen
deutschen Studierenden und vorwiegend aus islamischen Kulturen
stammenden Jugendlichen bzw. jungen Erwachsenen im Alter zwischen
18 und 25 Jahren. Der Interpretation der interkulturellen
Begegnungen liegen J. Blegers Theorie über eine erste Phase der
Ambiguität, W. R. Bions Container-Modell und D. Anzieus Theorie des
»Haut-Ichs« zugrunde. Aus der Analyse der Begegnungen, von denen
einige Beispiele angeführt werden, werden fünf Thesen abgeleitet:
(1) Im Kontakt mit Menschen aus anderen Kulturen werden alle
internalisierten Entwicklungsphasen bis hin zur ersten Phase der
Ambiguität berührt. Die persönliche und kulturelle Erfahrung dringt
in die primäre psychische und kulturelle Ordnung ein, womit ein
Erleben von Unsicherheit und Angst vor dem Aufgeben der eigenen
Individualität verbunden ist. (2) Das Kennenlernen anderer
Erlebens- und Verstehensmodi reicht nicht aus, um diese Erfahrung
als eine verbindende aufzufassen; dazu ist die Bildung einer
symbolischen Verbindung notwendig, die beide Menschen bzw. Kulturen
umfasst. (3) Im Kontakt mit Fremden gibt es einen kritischen
Moment, in dem das Zulassen von Nähe mit dem Fremden als
Übertretung einer internalisierten Grenze erlebt werden kann. Hier
findet eine Erschütterung statt, weil der Schutz vor dem Fremden
zugleich der Schutz vor der Verschmelzung mit der frühen Mutter und
vor der Selbstauflösung bedeutet. (4) Die Analyse der Relation
zwischen Behälter und Gehalt stellt eine Möglichkeit dar,
regressive Momente und Ängste in der interkulturellen Begegnung zu
verstehen. (5) Der Kontakt zum Vertreter der anderen Kultur bewegt
sich zwischen zwei Polen (Wunsch nach einer gemeinsamen Umwelt
versus Wunsch nach Überwindung erfahrener Grenzen), die jeweils
durch eine unbewusste Fantasie charakterisiert sind und jeweils
verschiedene Ängste wecken.
Stichworte: Interkulturelle Kommunikation, Psychodynamik,
Psychoanalytische Theorie, Humanentwicklung
Keywords: Cross Cultural Communication, Psychodynamics,
Psychoanalytic Theory, Human Development