Michael Gervink
Senile Provokation oder »gepflegte« Anarchie? (PDF-E-Book)
psychosozial 70 (1998), 107-120
EUR 5,99
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Verlag: Psychosozial-Verlag
14 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 25676
Die komplexen und in sich spannungsvollen Wirkungszusammenhänge des
Altenpflegealltags werden aus einer psychologischen Perspektive
betrachtet, die spezifische Kultivierungsprobleme des Alltags in
den Blick nimmt. Dabei zeigen sich die Konfrontation mit
verschiedenen Dimensionen des Verfalls, das Aufbrechen allgemein
beglaubigter Idealbilder, aber auch die Turbulenzen, die aufkommen,
wenn sich jenseits »guter Formen« auf einmal Zügelloses,
Unzivilisiertes und Primitives zum Ausdruck bringt, als zentrale
Drehpunkte eines überbelasteten Pflegealltags. Die Ambivalenz, mit
der das Pflegepersonal diesen sonst verpönten Seiten
gegenübersteht, macht auf eine Provokation aufmerksam, die von den
Alten ausgeht und die darauf verweist, dass innerhalb des
verbindlichen Rahmens der Alltagskultur immer auch Gegenbewegungen
untergebracht werden müssen, die nach Umgestaltung, Umbruch und
Regelverletzung verlangen. Dass sich - neben geheimen
Identifikationen - hier zugleich Wünsche nach Unkonventionellem und
Außergewöhnlichem realisieren können, macht aus, dass der
Pflegealltag im Altersheim nicht nur als Belastung erlebt wird,
sondern auch immer wieder zum belebenden Abenteuer werden kann.
Stichworte: Altenpflege, Krankenpflege, Wohneinrichtungen für
Pflegebedürftige, Altern, Klientenmerkmale, Dissoziales Verhalten,
Belastung pflegender Angehöriger
Keywords: Elder Care, Nursing, Residential Care Institutions,
Aging, Client Characteristics, Antisocial Behavior, Caregiver
Burden