Ervin Staub
Die Wurzeln des Bösen. Über die Ursprünge der kollektiven Gewaltätigkeit (PDF-E-Book)
psychosozial 52 (1992), 141-147
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Verlag: Psychosozial-Verlag
7 Seiten, PDF-E-Book
Bestell-Nr.: 25493
Die psychologischen Wurzeln von kollektiver Gewalttätigkeit werden
erörtert. Zunächst werden die kulturellen Umstände und die
sozialpsychologischen Gesetzmäßigkeiten beschrieben, die zu Folter,
Massenmord und anderen Formen der organisierten Gewalttätigkeit
führen können. Dabei wird insbesondere auf das übersteigerte
Selbstwertgefühl einer Gruppe oder Nation, die Verachtung für eine
Minderheit, die latente Aggressivität in Krisenzeiten, die
Intoleranz in einem autoritären Staat, die schrittweise
Verschärfung der Übergriffe und die allmähliche Enthemmung der
Täter eingegangen. Außerdem wird die oft unterschätzte Möglichkeit
besprochen, dass unbeteiligte Zuseher zugunsten der Opfer Einfluss
nehmen können. Einsichten über die Entstehung und Dynamik der
organisierten Gewalttätigkeit werden auf vier historische Beispiele
angewendet (Vernichtung der europäischen Juden durch die
Nationalsozialisten, Völkermord an den Armeniern, Gräueltaten der
Roten Khmer in Kambodscha, Folterungen und Morde während der
argentinischen Militärdiktatur). Abschließend werden einige
Hinweise darauf gegeben, wie durch die Förderung von Begegnungen
zwischen den Gruppen, durch die Überwindung von Vorurteilen und die
Schaffung eines rücksichtsvollen und kooperativen Sozialklimas die
»Wurzeln des Bösen« zum Verdorren gebracht werden könnten.
Stichworte: Gewalt, Kollektivverhalten, Konflikt, Folter, Genozid,
Holocaust, Soziale Vorgänge, Minderheitengruppen,
Aggressionsverhalten
Keywords: Violence, Collective Behavior, Conflict, Torture,
Genocide, Holocaust, Social Processes, Minority Groups, Aggressive
Behavior