Natascha Németh, Anja Stiller

Warum flatterst Du so mit den Händen? (PDF-E-Book)

Zur Bedeutung und Notwendigkeit repetitiver Verhaltensmuster für Menschen im Autismus-Spektrum

Cover Warum flatterst Du so mit den Händen? (PDF-E-Book)

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11 Seiten, PDF-E-Book

Bestell-Nr.: 23544

DOI: https://doi.org/10.30820/0341-7301-2023-1-54
Personen des Autismus-Spektrums nehmen die Welt sehr intensiv und damit in einer besonderen Form wahr. Diese Wahrnehmungsschärfe führt regelmäßig zu einer Überforderung des Systems. Durch eine neuronale Reizempfindlichkeit resultiert bei autistischen Menschen eine erhöhte Stressvulnerabilität. Das entsprechende Stresserleben wird durch die unmittelbaren Lebensbedingungen und die damit verbundenen Anpassungsleistungen potenziert. Die entstehenden inneren und äußeren Überforderungen werden dabei durch sogenannte repetitive Verhaltensweisen/Stimming, die sich in verschiedenen Formen ausdrücken können und unwillkürlich sowie bewusst geschehen, reguliert. Stimming kann dazu dienen überwältigende Emotionen einzudämmen und ein beruhigendes Feedback zu erzeugen. Ebenso kann Stimming eine Bewältigungsstrategie sein, die aus der Umwelt resultierenden Sinnesstimulationen zu kanalisieren. Allerdings führen diese Verhaltensweisen mitunter auch zu Stigmatisierungen aus der Umgebungswelt der autistischen Person, wenn diese Verhaltensweisen als nicht adäquat betrachtet werden. Dieser Artikel möchte diesem entgegenwirken und deutlich machen, dass Stimming eine bedeutende Rolle im Leben autistischer Menschen spielt. Das Umfeld des Menschen im Autismus-Spektrum trägt entscheidend dazu bei, das Stresserleben der autistischen Person zu reduzieren. Dafür scheint das Wissen um die Ursachen und Funktionen von Stimming und eine differenzierte sowie individuelle Sichtweise unerlässlich. Ziel sollte es nicht sein, diese repetitiven, notwendigen Verhaltensweisen abzubauen oder den Autismus behandeln zu wollen, sondern den autistischen Menschen dabei zu unterstützen mit dieser Welt leben zu können.

Abstract:
Persons on the autism spectrum perceive the world very intensively and thus in a special way. This perceptual awareness regularly leads to an overload of the system. Due to a neuronal sensitivity to stimuli, an increased stress vulnerability results in autistic people. The corresponding stress is potentiated by the immediate living conditions and the associated adaptation efforts of the autistic person. The resulting internal and external overloads are regulated by so-called repetitive behaviors/stimming, which revealed in various forms and can occur spontaneous as well as consciously. Stimming can contain overwhelming emotions and can give calming feedback. Similarly, stimming can be a coping strategy to channel the sensory stimulation from the environment. However, if these behaviors are not considered adequate from the autistic person’s environmental world stigmatization might be the consequence. Thus, this article aims to highlight that stimming contribute the lives of autistic people in a crucial manner. The autistic person’s environment plays an important role in reducing the autistic person’s stress. For that reason, knowledge of the causes and functions of stimming and a differentiated as well as individual perspective seems to be indispensable. The goal should whether be reducing these repetitive, required behaviors nor treating autism, but supporting the autistic person in living with this world.