Patrick Henze, Aaron Lahl, Victoria Preis (Hg.)
Psychoanalyse und männliche Homosexualität
Beiträge zu einer sexualpolitischen Debatte
EUR 36,90
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
330 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2019
ISBN-13: 978-3-8379-2880-8, Bestell-Nr.: 2880
Patrick Henze, Aaron Lahl und Victoria Preis machen ernst mit der
Aufarbeitung der Geschichte der Antihomosexualität in der
Psychoanalyse. Sie verdeutlichen, dass auch die Psychoanalyse von
der Schwulenbewegung und ihren Theoretikerinnen und Theoretikern
profitieren kann. Die Autorinnen und Autoren des Bandes plädieren
dafür, die derzeit marginalisierte Triebtheorie wieder in den
psychoanalytischen Diskurs zu holen und sie für ein Verstehen
sexueller Erscheinungen in all ihren Facetten produktiv zu machen.
Dabei stellen sie auch heikle Themen wie Promiskuität, Analverkehr,
Pädosexualität und HIV in ein neues Licht.
Mit Beiträgen von Sophinette Becker, Ralf Binswanger, Michael
Bochow, Martin Dannecker, Marco Ebert, Mario Erdheim, Herbert
Gschwind, Monika Gsell, Dagmar Herzog, Hans Hütt, Marco Kammholz,
Aaron Lahl, Victoria Preis, Barbara Wackernagel-Jacobs und Benedikt
Wolf
Inhaltsverzeichnis
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Psychoanalyse und männliche Homosexualität
Einleitung
Patrick Henze, Aaron Lahl & Victoria Preis
Homosexualität und Psychoanalyse
Zur Lage des Homosexuellen
Martin Dannecker
»Tatsächlich hängt die von Freud beschriebene Kategorie
von Homosexualität mit der Pädophilie zusammen«
Herbert Gschwind
Die bemerkenswerte Beständigkeit der Homophobie in der
Psychoanalyse
Die USA im kalten Krieg
Dagmar Herzog
Triebschicksale und ihre Theorien
Vom Schmusekätzchen zur aggressiven Bestie
Bisexualität, vollständiger Ödipuskomplex und das Triebschicksal
des passiv-genitalen, sogenannt »weiblichen« Wunsches
Monika Gsell
Wiederholt sich die Geschichte? – Nicht wirklich!
Drei Verständnisschwierigkeiten einer Neuformulierung des
Perversionsbegriffs
Ralf Binswanger
Zur Konzeption der Sexualität in der Queeren
Psychoanalyse
Eine Bestandsaufnahme
Victoria Preis
Geschlecht und sexuelle Orientierung in Auflösung – was
bleibt?
Sophinette Becker
Literatur trifft Psychoanalyse: Adoleszenz
Adoleszenz und Homosexualität
Sigmund Freuds Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie
(1905)
und Robert Musils Die Verwirrungen des Zöglings Törleß
(1906)
Mario Erdheim
Versuche über die Pubertät
Hans Henny Jahnn und Hubert Fichte mit Martin Dannecker gelesen
Benedikt Wolf
Sexualpolitische Rück- und Ausblicke
Martin Dannecker und die »Philosophie der
Hoffnung«
Marco Ebert
Die Gruppe RotZSchwul – eine Analyse homosexueller
Subkultur
Rückblick auf eine Diplomarbeit aus dem Jahr
1975
Barbara Wackernagel-Jacobs
Vom Safer Sex zur Präexpositionsprophylaxe (PrEP)
Kurze Formeln für lange Wege
Michael Bochow
»Glücklich, gerecht, sicher«
Kritische Anmerkungen zur Sexualpädagogik
Marco Kammholz
Affirmation und Entwertung der Liebe in der
Psychoanalyse
Eine Erwiderung auf Didier Eribon
Aaron Lahl
Lob der Autonomie
Eine Erinnerung an Fritz Morgenthaler
Hans Hütt
Rezensionen
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Phase 2, Literaturbeilage Kilby, Nr. 57, Frühjahr 2020
Rezension von Nora Caótica
»Der Band reicht inhaltlich weit über das Feld der Psychoanalyse hinaus, schon allein weil PsychoanaIytiker*innen Teil des gesellschaftlichen Alltags sind. Beim Lesen wird immer wieder verständlich, dass es zur sexualpolitischen Gleichstellung mehr braucht als Interventionen auf der Ebene sprachlicher Repräsentationen wie Lippenbekenntnisse oder Sprachverbote. Eine politische Auseinandersetzung mit der Anti-Homosexualität sollte versuchen deren spezifische Gründe zu verstehen, statt sie zu verleugnen. Mit dieser Position ist der Band auch im Hinblick auf politische Debatten zu Transidentität lesenswert…«
Impulse für Gesundheitsförderung, Heft 110, März 2020
Rezension von Martin Schumacher
»Die Autor*innen dieses Sammelbandes geben einen Einblick in die historischen Wurzeln der Antihomosexualität in Psychoanalytiker*innen-Kreisen und zeichnen nach, wo diese auch heute noch anzutreffen ist. Ihre Forderung ist eine stärkere Reflektion der Schwulenbewegung und deren Erfolge sowie der heutigen wissenschaftlichen Erkenntnislage in der Aus- und Weiterbildung von Psychoanalytiker*innen. Wie dies gelingen kann, wird entlang verschiedener Themen wie internalisierter Homophobie von Klient*innen, STI-Prophylaxeverhalten oder sexueller Gewalt erörtert und in eine lebensphasenbezogene Perspektive eingebettet…«
Scharf links. Die ›neue‹ linke online Zeitung, 5. März 2021
Rezension von Michael Lausberg
»Die eigene Geschichte der Psychoanalyse im teils verheerenden Umgang mit Homosexualität ist noch immer nicht vollständig aufgearbeitet, wie hier ausführlich gezeigt wird. Hier wird zu Recht ausgeführt, dass die Sexualität mehr in die Psychoanalyse einbezogen werden muss als bisher, wo es noch Defizite gibt und es wird das Verhältnis zwischen Psychoanalyse und Sexualforschung aus verschiedenen Blickwinkeln thematisiert…«
Sexuologie Bd. 26 (3–4) 2019
Rezension von Maximilian Römer
»Es ist zu begrüßen, dass seit einigen Jahren das Verhältnis von Homosexualität(en) und Psychoanalyse wieder diskutiert wird, dass Veröffentlichungen und (inter)nationale Fachtagungen sich vereinzelt dem Thema widmen und dass auch der vorliegende Sammelband sich in diese Tradition nun einreiht. Auch wenn es progressive Tendenzen zu verzeichnen gibt, gilt es doch stets dem Latenten nachzuspüren, das hinter dem manifesten Libertären und auch Pseudoprogressiven fortbesteht. Dies aufzuspüren, zu analysieren und durchzuarbeiten gelingt den Beitragenden im höchsten Maß, was die Lektüre des Sammelbandes absolut empfehlenswert macht…«
Publik Forum, kritisch – christlich – unabhängig, Nr. 23, 6. Dezember 2019
Rezension von Klaus Hoffmann
»Endgültig verabschiedet sich dieses Buch von pseudobiologischen Theorien unterschiedlicher sexueller Orientierungen, stellen doch biografische Erfahrungen die zentralen Ausgangspunkte dar…«
Boner Magazine 10/2019
»Diese offizielle Kulisse der Toleranz sollte daher wohl möglichst bald niedergerissen werden, damit die letzten Ressentiments verschwinden und Homosexuellen, auch frei von Vorurteilen, therapeutisch geholfen werden kann, wenn sie Probleme in ihrem Leben haben. Ein Buch wie dieses kann hier die ersten Schritte vorzeigen – gehen müssen wir sie allerdings selbst…«
mannschaft.com
Rezension von Kevin Clarke
»Erst kam der Mythos, dann die Utopie, jetzt ist schwuler Sex vor allem ein Freizeitspass, meinen manche. Was gibt’s da noch zu analysieren? Die drei Herausgeber Patrick Henze, Aaron Lahl und Victoria Preis haben soeben das Buch ›Psychoanalyse und männliche Homosexualität‹ herausgebracht und geben Antworten. Sie behandeln Themen wie Scheintoleranz, Anti-Homosexualität in der Gesellschaft, Konversionstherapien, Angst vor Passivität und Analsex sowie PrEP…« [mehr]