Caroline Fetscher

Das Paddock-Puzzle

Zur Psychologie der Amoktat von Las Vegas

Cover Das Paddock-Puzzle

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Buchreihe: Psyche und Gesellschaft

Verlag: Psychosozial-Verlag

163 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

1. Aufl. 2021

ISBN-13: 978-3-8379-2995-9, Bestell-Nr.: 2995

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837977776
Las Vegas, 1. Oktober 2017: Ein 64-jähriger wohlhabender Immobilienbesitzer schießt aus zwei Hotelfenstern in eine Menschenmenge. 58 Menschen sterben, Hunderte werden verletzt. Der psychologische Abschlussbericht des FBI hält fest: Es gibt kein Motiv. Doch die Familiengeschichte des Massenmörders lässt daran zweifeln – und keine Tat ist ohne Ursache.

Ein sozialpsychologischer Blick in Stephen Paddocks Umfeld liefert plausible Hypothesen und einleuchtende Puzzleteile für die Tatgenese und offenbart, wie mehrere dysfunktionale Generationen am psychischen Zustand des sich unerkannt psychisch radikalisierenden Attentäters mitwirkten.

Inhaltsverzeichnis

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Vorbemerkung: Der Asteroid
Gründe, Abgründe und Hintergründe des Attentats von Las Vegas 2017

Einleitung: Wohin das Recht nicht reicht
Psychische Gewalt in der Kindheit
Kontextsabotage, Wahrheitsentzug, Lügenwolke
Die Paddocks: Eine Familie, ein Extremfall

Kapitel 1: Das mangelnde Tatmotiv
Rätseln der Öffentlichkeit
»Die Gene«, »die Psychopathie«
»Das Böse«
Casino-These und Money Machine
Verschwörungserzählungen
Rechtsradikalismus und Xenophobie
Mutmaßungen eines Bruders

Kapitel 2: Offizielle Ermittlungen
»No motive«: Die Berichte von Polizei und FBI

Kapitel 3: Die Familiengeschichte
Versuch einer Rekonstruktion
Familie mit Vater: Stephen Paddocks drittes bis siebtes Lebensjahr
28. Juli 1960: Zusammenbruch der Familie
Leben in der Lügenwolke
1960: Gutachten des Gerichtspsychiaters zum Vater
1961: Umzug der Mutter mit den vier Söhnen
Familie Paddock in Sun Valley, Kalifornien
»Big Daddy« bricht aus, taucht ab – und als »Bingo Bruce« wieder auf
Stephen Paddocks Weg ins erwachsene Dasein
Zur Konstellation der Paddock-Brüder
Radiointerview mit Bruce Paddock: »We all walked out of the house, there was nothing to discuss«

Kapitel 4: Der Tag des Attentats
1. Oktober 2017, Las Vegas
Die Rolle des fiktiven Todes in der Lügenwolke
Eminem: »You’ll never find a motive« – Die geheime Lust der Hölle

Kapitel 5: Spuren
Die jüngste Generation der Paddocks
Las Vegas, Filme, Familie und Bingo
Take Shelter
Ethisches: Warum die Neffen und die Nichte?

Kapitel 6: Täter, Täterinnen und Taten als Symptome der Gesellschaft
Plädoyer für eine psychologische Alphabetisierung

Anhang
Offizielle Berichte der Ermittlungsbehörden
Mediale Quellen
Abbildungsnachweise
Chronik einer Familie
Dank

Rezensionen

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Der Spiegel Nr. 42, 16. Oktober 2021

Rezension von Elke Schmitter

»Fetscher sucht und entziffert Sinn im ›sinnlosen Verbrechen‹; ihre konzentrierte Studie ist so düster wie erhellend – ein Meisterstück der Aufklärung…«

Eppendorfer. Zeitung für Psychiatrie & Soziales, 3/2022

Rezension von Martina de Ridder

»Man fragt sich, was die Behörden und das FBI mehr als ein Jahr ermittelten, um am Ende festzustellen, dass es kein Motiv gebe. Nach der Lektüre des ›Paddock-Puzzles‹ jedenfalls ist es dem Leser mehr als einleuchtend, dass sich unter der glatten Fassade des Täters in mehr als sechzig Jahren so viel Hass und Aggress angestaut hatte, dass es auch noch für mehr als tausend Kugeln gereicht hätte…«

Courage Cast – Folge 13. Podcast des Deutschen Kindervereins

Rezension von Eva Völker

»›Kinder brauchen die Wahrheit, auch wenn sie schmerzhaft ist‹ – In der aktuellen Folge ›Courage Cast‹, dem Podcast des Deutschen Kindervereins, spricht Eva Völker mit unserer Autorin Carolin Fetscher darüber, wie es zu Steven Paddocks Amoktat von Las Vegas kommen konnte. Wie der spätere Attentäter in einer Lügenwolke aufwuchs und sich dann unerkannt psychisch radikalisieren konnte.…« [mehr]

Der Tagesspiegel am 28. Oktober 2021

Rezension von Caroline Fetscher

»Vier Jahre sind vergangen, seit die Tat die Welt schockierte. Weder der Ermittlungsbericht der Polizei von 2018 noch das psychologische Gutachten des FBI von 2019 fanden ein Motiv. Doch es musste eines geben – das war die Motivation für eine psychologische Suche nach Spuren, an deren Abschluss jetzt das ›Paddock-Puzzle‹ gezeigt werden kann: Es gab sogar ein ganzes Cluster an Motiven…«