Jutta Gutwinski-Jeggle
Unsichtbares sehen - Unsagbares sagen
Unbewusste Prozesse in der psychoanalytischen Begegnung
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
332 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Juli 2017
ISBN-13: 978-3-8379-2675-0, Bestell-Nr.: 2675
Wie können hoch komplexe unbewusste Prozesse in der
psychoanalytischen Interaktion aufgespürt, bewusst gemacht, benannt
und transformiert werden? Wie kann das Unsichtbare gesehen, das
Unsagbare gesagt werden? Die erstmals in diesem Band vereinigten
Arbeiten aus der psychoanalytischen Werkstatt von Jutta
Gutwinski-Jeggle geben wertvolle theoretische Aufschlüsse und
konkrete Einblicke in ihre therapeutische Arbeit als
Psychoanalytikerin. Sie folgen den Spuren unbewusster Prozesse in
der Begegnung von PatientIn und TherapeutIn und richten sich
insbesondere an Studierende, PsychoanalytikerInnen und
Lehrende.
Im Zentrum von Gutwinski-Jeggles theoretischer Arbeit stehen drei
Themen: das »Zur-Sprache-Bringen« unbewusster Inhalte, das
»Zeiterleben« und das »leibhaftige Fühlen, Denken und Sprechen«.
Hermann Beland folgend verteidigt sie einen »semiotischen
Strukturbegriff« der Psychoanalyse, mit dem sich die Erkenntnisse
Sigmund Freuds, die Einsichten der dynamischen Ich-Psychologie und
die Theorien Wilfred Bions integrieren lassen.
Inhaltsverzeichnis
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Vorwort
Einleitende Gedanken zu meinem Verstehenshintergrund
I Zur Sprache bringen
Wie arbeitet ein Psychoanalytiker?
Zum Verhältnis von Gegenübertragung und projektiver
Identifikation
Netze und Gefäße zum Bergen von Abwesendem und Verlorenem. Gedanken
zur Rolle der Sprache im Rahmen einer psychoanalytischen Theorie
der Symbolbildung
Wittgenstein – Psychoanalyse – Bion. Versuch einer Verbindung
II Phänomene des Zeiterlebens
Trauma und Zeiterleben. Theoretische Überlegungen
Pathologische Phänomene des Zeiterlebens. In den Vorhöfen von
Zeiträumen
Die Depression als »Zeitkrankheit«. Wenn Zeiträume nicht zu Spiel-
und Denkräumen werden
III Leibhaftig: Fühlen, Denken, Sprechen
Das Körper-Ich als Kommunikationsmittel. Psychoanalytische
Entzifferungsversuche archaischer Wahrnehmungs- und Denkweisen
Wenn der Körper – nicht – spricht.
Denken lassen oder selber denken. Denkstörungen als Teil einer
narzisstischen Abwehrorganisation im Licht innerer und äußerer
Realität
Sich begegnen und sich verfehlen im Sprachraum des
psychoanalytischen Prozesses
Rezensionen
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Psyche. Zeitschrift für Psychoanalyse und ihre Anwendungen 6/2020
Rezension von Helmwart Hierdeis
»Gutwinski-Jeggle hat eine Meisterschaft darin entwickelt, dem Ineinander von Übertragung und Gegenübertragung und dem Ringen um das Erträgliche auf beiden Seiten eine Sprache zu geben. Was die eingangs zitierte ›Zweilagigkeit der Sprache‹ angeht, so machen ihre eigenen Erfahrungen deutlich, dass sie um mindestens zwei weitere Dimensionen zu erweitern ist: um die Intonierung des Wortlauts (Prosodie) und um die Körpersprache. Und wie ertragreich für die Metaphernbildung wie für das Hören von Zwischentönen der Blick über die Psychoanalyse hinaus sein kann, belegt die Art und Weise, wie die Verfasserin Texte von Ludwig Wittgenstein, Franz Kafka und Christian Morgenstern einbezieht…«
Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, 33. Jg., Heft 4, 2018
Rezension von Hermann Beland
»Insgesamt ist das Buch eine Unterstützung der analytischen Arbeit für jeden Analytiker. Freuds und Wittgensteins Integrität treffen sich sozusagen in der theoretischen Diskussion klinischer Grenzbereiche von Sprachstörungen, Störungen der zeitlichen Verfassung wie des Denkens allgemein. Das Buch ist wissenschaftlich anregend. Es ist außerdem gut geschrieben. Fazit: Sehr empfehlenswert…«
Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie (KJP), Heft 179, 3/2018
Rezension von Annegret Wittenberger
»Nach der sorgfältigen Lektüre dieses anspruchsvollen Buches hat man, nicht zuletzt auch durch die bildkräftigen Metaphern und berührenden Falldarstellungen, sehr viel mehr verstanden, wie sich die Psychoanalyse, ausgehend von Freud über Melanie Klein, Bion und deren Nachfolger, kontinuierlich weiterentwickelt hat – zum Nutzen nicht nur unserer Patienten…«