Sophie Kotanyi

Einführung in die französische Ethnopsychiatrie

Die therapeutische Behandlung von Migrantenfamilien am Centre Georges Devereux und im Krankenhaus Avicenne

Cover Einführung in die französische Ethnopsychiatrie

EUR 19,90

Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage

Buchreihe: Forschung Psychosozial

Verlag: Psychosozial-Verlag

186 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-2792-4, Bestell-Nr.: 2792

Mit einem Nachwort von Stephan Becker

Mit ihrer Einführung in die französische Ethnopsychiatrie verdeutlicht Sophie Kotanyi jene Grundfragen, die im therapeutischen Umgang mit geflüchteten Menschen und MigrantInnen beachtet werden müssen. Sie skizziert die theoretischen Grundlagen der französischen Ethnopsychiatrie und stellt die daraus entwickelten Behandlungspraktiken der innovativen interkulturellen Psychotherapie am Centre Georges Devereux und im Krankenhaus Avicenne in Bobigny vor.

Die transkulturellen Ansätze der Ethnopsychiatrie fordern westliche Konzepte und Praktiken der Psychiatrie und Psychotherapie heraus. Statt auf das Individuum zu fokussieren, zeigen sie die Notwendigkeit auf, sich den Menschen in ihren sozialen und kulturellen Bezügen anzunähern. So ermöglichen sozial und kulturell adäquate therapeutische Ansätze mehr Wirksamkeit in der Therapie von Geflüchteten und MigrantInnen mit außereuropäischem Hintergrund. Im Nachwort diskutiert Stephan Becker den Mehr-Personen-Behandlungsrahmen der französischen Ethnopsychiatrie und ordnet ihn in den historischen und therapeutischen Kontext in Deutschland ein.

Inhaltsverzeichnis

[ einblenden ]

Einleitung

1 Die Behandlungsorte und der Behandlungsrahmen – Setting
1.1 Centre Georges Devereux (CGD)
1.2 Das Krankenhaus Avicenne in Bobigny
1.3 Das Setting einer ethnopsychiatrischen Behandlung
1.4 Bemerkungen zum Ansatz dieser Studie

2 Kontext und Methoden der Ethnopsychiatrie
2.1 Definition
2.2 Historischer Kontext
2.3 Methoden der Ethnopsychiatrie
2.4 Theoretischer Grundsatz: Kultur und Psyche als zwei homologe Systeme
2.5 Kontext der Emigration in Frankreich
2.6 Herausforderungen der Ethnopsychiatrie in Deutschland

3 Fallbeispiele
3.1 Fallbeispiel aus der Behandlung im Centre G. Devereux: Wem gehört dieses Kind?
3.2 Fallbeispiel aus der Behandlung in Bobiny: Das Ahnenkind« – oder das Kind, das auf einem Faden läuft, oder das Kind, das entscheidet

4 Theoretische Grundannahmen der vorgestellten Ethnopsychiatrie
4.1 Sinn und Ursache der Krankheit
4.2 Die therapeutische Wirksamkeit
4.3 Metakulturelle Klassifikation therapeutischer Techniken
4.4 Ansätze einer Theorie über Migration in der Ethnopsychiatrie

5 Kritische Bemerkungen
5.1 Kritische Stimmen in Frankreich
5.2 Die Ethnopsychiatrie im Kontext der Debatte um kulturelle Hybridität
5.3 Kritische Anmerkungen zu Nathans Ethnopsychiatrie

6 Schlussfolgerungen und Zusammenfassung

Nachwort
Das Mehrpersonensetting in der Behandlung von Migranten
Stephan Becker

Literatur

Rezensionen

[ einblenden ]

psychoscope. Föderation der Schweizer Psychologinnen und Psychologen (FSP), 6/2018

Rezension von Ralph Erich Schmidt

»Während Tobie Nathans ethnopsychiatrischer Ansatz in den französischsprachigen Ländern früh Beachtung fand, ist er in den deutschsprachigen Ländern noch immer weitgehend unbekannt. Die belgische Ethnologin Sophie Kotanyi bietet der deutschsprachigen Leserschaft nun eine Entdeckungsreise in die Welt der französischen Ethnopsychiatrie…« [mehr]