Julia Kristeva

Das weibliche Genie - Melanie Klein

Das Leben, der Wahn, die Wörter

Cover Das weibliche Genie - Melanie Klein

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse

Verlag: Psychosozial-Verlag

274 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

2. Auflage 2021

ISBN-13: 978-3-8379-3118-1, Bestell-Nr.: 3118

Aus dem Französischen von Johanna Naumann

Während Freud den Ödipuskomplex und die Rolle des Vaters ins Zentrum des psychischen Lebens rückte, entdeckte Melanie Klein die Mutter inmitten des seelischen Lebens des Subjekts. Damit gelang ihr die Vertiefung der Psychoanalyse, die die Psychose, die Objektbeziehungen und das Verstehen »vorsprachlicher« Mitteilungen nicht nur in der Kinderanalyse betraf.

Julia Kristeva erzählt anschaulich und ausführlich Kleins Fallgeschichten nach. Sie untersucht ihre Entdeckung der Bedeutung der Mutter für die Vermeidung von seelischen Krankheiten, für Denken und schöpferisches Tun und stellt die theoretischen Entwicklungen Kleins und deren Einfluss auf die Psychoanalyse dar.

Inhaltsverzeichnis

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Einleitung. Das Jahrhundert der Psychoanalyse

I Jüdische Familien, europäische Geschichten: Eine Depression und ihre Folgen

1 Libussa
2 Juden und Katholiken
3 Sándor Ferenczi
4 Karl Abraham
5 London

II Das Analysieren ihrer Kinder: Vom Skandal zur Spieltechnik

1 Das unbewusste Wissen (des Kindes) gegen die Aufklärung (der Eltern)
2 Fabulieren mit Erich/Fritz
3 Hans und (vielleicht) Melitta
4 Spielen? Deuten
5 Rohe Wörter, negative Übertragung, Aufhebung der Verdichtung der Phantasie

III Vorrangigkeit und Verinnerlichung des anderen und der Bindung: Das Baby wird mit seinen Objekten geboren

1 Narzissmus und Objekt
2 Innen/außen
3 Die »paranoid-schizoide Position«: Spaltung und projektive Identifizierung
4 Die depressive Position: ganzes Objekt, psychischer Bereich, Wiedergutmachung

IV Angst oder Begehren? Am Anfang war der Todestrieb

1 Eros, von Thanatos absorbiert: sadistisches Verschlingen und analer Angriff
2 Dieser Kummer, der uns eine Seele komponiert
3 Macht des Neides und Wette auf die Dankbarkeit
4 Petits fours, kleine Frou, Frau Klein …

V Ein frühes und tyrannisches Über-Ich

1 Von den Frühstadien des Ödipus an
2 Weder Mädchen noch Jungen entrinnen ihm
3 Die verfolgende Idealisierung und die »Konkretüden«
4 Der Fall Richard: Güte gegen Hitler-Ubu
5 Wie nicht einsam sein?

VI Mutterkult oder Lob des Muttermordes? Die Eltern

1 Immer wieder die Brust
2 Eine primäre Weiblichkeitsphase
3 Weibliche Sexualität …
4 … und männliche Sexualität
5 Die »vereinigten Eltern« oder das Elternpaar
6 Eine Orestie

VII Die Phantasie als inkarnierte Metapher

1 Der Repräsentant vor der Repräsentation
2 Die »pränarrativen Hüllen« zwischen Angst und Sprache
3 Ein weiblicher Zug zum Archaischen?

VIII Immanenz und Stufen der Symbolik

1 Von den Gleichsetzungen zu den Symbolen: Dick
2 Die Negativität nach Melanie Klein
3 Das Archaische und das Primäre bei den Post-Kleinianern
4 Kulturelle Sublimierungen: Kunst und Literatur

IX Von der Fremdsprache zu den Netzen der Treuen und der Untreuen

1 Eine Gründerin ohne Text
2 Mutter und Tochter
3 Krieg und Frieden der Frauen

X Politik des Kleinianismus

1 Von den Kontroversen zu den Unabhängigen
2 Neid und Dankbarkeit Lacans
3 Die Linke und die Feministinnen bemächtigen sich der »inspirierten Innereienhändlerin«
4 Die innere Mutter und die Tiefe des Denkens

Personenregister

Sachregister

Literatur

Rezensionen

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Psyche Heft 2, Februar 2012

Rezension von Ursula Engel

»Kristevas flüssig geschriebene Darstellung der intellektuellen Biographie Melanie Kleins bietet eine umfassende Einführung und einen Überblick über die Entwicklung und die Folgen ihrer Theorie…« [mehr]

Die Zeit/Rheinischer Merkur. Beilage Christ & Welt 14/2011

Rezension von Hans-Joachim Neubauer

»Neben ihren wegweisenden linguistischen Studien hat Kristeva besonders mit ihrem dreibändigen Werk ›Das weibliche Genie – Das Leben, der Wahn, die Wörter‹ auf sich aufmerksam gemacht. Darin porträtiert sie so unterschiedliche Frauen wie die Philosophin Hannah Arendt, die Psychoanalytikerin Melanie Klein und die Schriftstellerin von ihnen, so zeigt…« [mehr]

Die Zeit/Rheinischer Merkur. Beilage Christ & Welt 14/2011

Rezension von Dr. Claire-Lise Buis

»Als ich mich für Teresa zu interessieren begann, war meine Trilogie über die Schriftstellerin Colette, die Analytikerin Melanie Klein und die Philosophin Hannah Arendt abgeschlossen. Damals wollte ich zeigen, wie einzigartig jede Frau ist. Es gibt nichts Schädlicheres für die Emanzipation der Frau, als aus ihr eine einzige allgemeine Kategorie zu bilden, wie es der Feminismus tut…« [mehr]

querelles-net

Rezension von Prof. Dr. Lilli Gast

»Mit großer Souveränität führt Kristeva die Leserin/den Leser durch Kleins Werk, präsentiert, hält inne, erklärt und ordnet manches neu, vermeidet Vereinfachungen, lässt Widersprüchliches bestehen…« [mehr]

Soziale Arbeit

»Die Autorin beleuchtet den jüdischen, familiären und biographischen Hintergrund Melanie Kleins, erzählt ihre Fallgeschichten nach und dokumentiert ihren Einfluss auf die Theorie der Psychoanalyse…« [mehr]