Janna Neubauer
Pränataldiagnostik und das Recht auf Inklusion
Zum paradoxen Menschenbild in der Gegenwartsgesellschaft
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Buchreihe: Dialektik der Be-Hinderung
Verlag: Psychosozial-Verlag
207 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
1. Aufl. 2022
Erschienen im Juni 2022
ISBN-13: 978-3-8379-3037-5, Bestell-Nr.: 3037
DOI:
https://doi.org/10.30820/9783837977493Mit einem Vorwort von Peter Rödler
Inklusion ist ein Ideal, das vielfach angestrebt und eingefordert
wird. Doch wie lässt sich von einer gleichberechtigten Teilhabe am
Leben sprechen, wenn behindertes Leben in unserer Gesellschaft von
Anfang an, noch vor der Geburt bedroht ist?
Janna Neubauer lenkt den Blick auf ein hochrelevantes und doch kaum
im Fokus der Öffentlichkeit stehendes Thema: die
Pränataldiagnostik. Dieses immer einfacher zugängliche Verfahren
sieht die Autorin im Widerspruch zu einer gelebten Gleichwertigkeit
allen Lebens. Über Reflexionen zu Inklusion und Menschenbildern
gelangt sie dabei zu letztlich essenziellen Fragen: Welchen Stand
hat ein behindertes Leben in unserer Gesellschaft von Anfang an?
Und: In welcher Welt wollen wir leben?
Inhaltsverzeichnis
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»Nobody is perfect!« – Das Thema Pränataldiagnostik heute
Vorwort
Peter Rödler
1 Auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft?
2 Menschenbilder
2.1 Funktion und Bedeutungsgehalt
2.2 Ausgangspunkt: Der Mensch
2.2.1 Eine Basis der Gleichheit in Verschiedenheit – erste
Problemdarstellung
2.2.2 Die »Sonderstellung« des Menschen – Instinktreduktion und
Unbestimmtheit
2.2.3 Sprach-Kultur – fortwährender Austauschprozess und
menschliches Problem
2.3 Inklusion – eine unabdingbare Konsequenz des Menschenbildes
2.3.1 Eine Allgemeine Pädagogik und ihre Aufgaben
2.3.2 Historische Dimension von Menschenbildern – Eugenik und
Euthanasie
2.4 Bioethik – ein Resultat der Moderne
2.5 Das Recht auf Leben in Gefahr
2.5.1 Begrenzte Schutzwürdigkeit – Würde als Privileg?
2.5.2 Behinderung und Utilitarismus
2.6 Kritik an einem gegenwärtigen Leitbild der Moderne 7
3 Behinderung in der Gegenwartsgesellschaft
3.1 Grundlagentheoretische Annahmen
3.1.1 Analytische Notwendigkeit einer Reflexion des
Behinderungsbegriffs
3.1.2 Norm/Normalität – Abweichungsbestand 823.2 Medizin und
Behinderung
3.2.1 Medizin in der Gesellschaft der Moderne
3.2.2 Medizinische Perspektive – Behinderung als
Abweichungsbestand
3.2.3 Leiden – natürliche Konsequenz des Lebens
3.2.4 WHO – Definition Behinderung
3.3 Recht und Behinderung
3.3.1 Rechtsnormen – Gültigkeit und Wirkungsbereich
3.3.2 Rechtliche Perspektive auf das Phänomen Behinderung
3.4 Eine Umwelt, die (be-)hindert
3.4.1 Behinderung als soziales Phänomen
3.4.2 Diskriminierung, Stigmatisierung und Behinderung
3.4.3 Behinderung als Gegenstand der Disability Studies
3.5 Das Phänomen Behinderung – Relativität im flexiblen Normalismus
der Postmoderne
4 Pränataldiagnostik
4.1 Abgrenzung des Themenbereiches
4.1.1 Die Schwangerenvorsorge
4.1.2 Das Risiko (in) der Schwangerschaft
4.2 Methoden der Pränataldiagnostik
4.2.1 Harmlose nicht-invasive Untersuchungsverfahren?
4.2.2 Invasive Untersuchungsverfahren
4.3 Die Konsequenzen
4.3.1 Das Abtreibungsstrafrecht – juristische Perspektive
4.3.2 Der Abbruch – medizinische Perspektiven
4.4 Pränataldiagnostik – eine Frage der Perspektive?
4.4.1 Die Rolle der Frau – Erwägungen zwischen Angst und
Selbstbestimmung
4.4.1.1 In der Rolle der Frau und Mutter
4.4.1.2 Normalität in der Schwangerschaft: Unsicherheit und
Angst
4.4.1.3 Selbstbestimmung und Selektion
4.4.2 Pränataldiagnostik – medizinische Handlungsoption
4.4.3 Pränataldiagnostik und ihre politische Dimension
4.5 Pränataldiagnostik und das Recht auf Inklusion
5 Bislang ein selektiver Weg …
Literatur
Anhang
Schwangerschaftsabbrüche
Rezensionen
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Psychotherapie & Seelsorge 4.2022
Rezension von Wolfgang Thielmann
»Schon bisher wurden 90 Prozent der Kinder mit Trisomie 21 vor der Geburt abgetrieben. Wie konnte sich dieser Zwiespalt entwickeln, welche Werthaltungen liegen ihm zugrunde, und wie lassen sich die Gegensätze versöhnen, ohne dass behinderte Menschen als vermeidbar und kostenträchtig und ihre Eltern als unverantwortlich abgestempelt werden? Dazu hat Janna Neubauer eine fakten- und kenntnisreiche Untersuchung vorgelegt. Kenntnisreich und überzeugend zeigt Janna Neubauer Haltungen und Entwicklungen, die die ganze Gesellschaft gefährden, weil sie Menschen ausschließen, die keine volle Leistung erbringen. Am Schluss erhebt sie Forderungen für eine gesellschaftliche Neuausrichtung…«