Bernd Heimerl (Hg.)

Unerhörte Stimmen

Psychoanalytische Erkundungen zu gesellschaftlichen Phänomenen

Cover Unerhörte Stimmen

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Buchreihe: Imago

Verlag: Psychosozial-Verlag

177 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-3030-6, Bestell-Nr.: 3030

DOI: https://doi.org/10.30820/9783837977516
Unsere Gegenwart befindet sich im Umbruch: Zwischen weitreichenden humanitären Katastrophen, identitären Angriffen auf die offene Gesellschaft und pessimistischen Zukunftsvisionen drängt sich die Frage nach dem gesellschaftlichen Auftrag der Psychoanalyse, ihrer utopischen wie subversiven Kraft regelrecht auf.

Mit kulturanalytischem Anspruch zeigen die Autor*innen auf, wie gesellschaftliche Unordnung beschrieben, demaskiert und in größere Zusammenhänge eingebettet werden kann. Im Dialog mit Nachbardisziplinen und der klinischen Praxis entsteht dabei ein vielschichtiges Panorama, das grundlegende Fragen und individuelle Analysen verbindet. So unterschiedlich aktuelle Phänomene in den Bereichen Digitalisierung, Tierrecht, Sexualität oder Postmoderne auch sind – ihr gesellschaftliches Konfliktpotenzial verpflichtet die Psychoanalyse auf ihre Zeugenschaft und Verantwortung.

Mit Beiträgen von Anna Brenner, Frauke Glöckner, Janne Harnischfeger, Bernd Heimerl, Mia Neuhaus, Maximilian Römer, Kai Rugenstein und Robert Weixlbaumer

Inhaltsverzeichnis

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Unerhörte Stimmen. Psychoanalytische Erkundungen zu gesellschaftlichen Phänomenen – ein Vorwort
Bernd Heimerl

Utopie und Subversion der Psychoanalyse
Kai Rugenstein

Gebremste Beschleunigung. Über die Beziehungsgeschichte von Akzelerationismus und Todestrieb, mit einem libidinösen Umweg über Herbert Marcuse und die Postmoderne
Robert Weixlbaumer

Adoleszente Ideologiekritik. Auf der Suche nach Identität in den Social Media
Janne Harnischfeger

Verleugnung und Projektion. Reflexionen zur Feindseligkeit gegenüber Pädophilen und zur Negation infantiler Sexualität in rechtspopulistischen und gesellschaftlichen Erregungsdiskursen
Maximilian Römer

Chico Guevara – oder wann wird Tierliebe zu Menschenhass? Psychoanalytisch-sozialpsychologische Gedanken zu Querfrontbündnissen in Tierrechts- und Naturschutzbewegungen
Anna Brenner

Dr. Dolittle hat keine Katze
Frauke Glöckner

Ich bin Zeuge der Welt, die ich anschaue. Überlegungen zur psychoanalytischen Zeugenschaft
im gesellschaftlichen Kontext
Bernd Heimerl

Im Raum des Anderen. Elemente einer Ethik der Solidarität
Mia Neuhaus

Rezensionen

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Deutsches Ärzteblatt PP, Heft 2, Februar 2022

Rezension von Gerald Mackenthun

»Der vorliegende Sammelband mit insgesamt neun Aufsätzen (einschließlich des Vorworts des Herausgebers Bernd Heimerl) ist das Ergebnis eines ungewöhnlichen Experiments der Deutschen Psychoanalytischen Gesellschaft. Unter dem Eindruck der Wahlerfolge der ›Alternative für Deutschland‹ (AfD) mit 12,6 Prozent der Stimmen bei der Bundestagswahl 2017 wurde am Berliner Institut für Psychotherapie und Psychoanalyse (BIPP) eine Arbeitsgruppe für Ausbildungskandidatinnen und -kandidaten eingerichtet. Angestoßen von dieser beunruhigenden Entwicklung nahmen sich die Teilnehmer vor, auf der Grundlage der kulturtheoretischen und kulturkritischen Schriften Sigmund Freuds einige aktuelle gesellschaftliche Phänomene psychoanalytisch zu untersuchen und zu diskutieren. Daraus entstanden thematisch höchst unterschiedliche Aufsätze oder ›Stimmen‹, die 2021 in diesem Band zusammengefasst wurden…«