Marina D’Angelo
»So will ich mir entfliehen«
Sigmund Freuds Italienreisen
EUR 36,90
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
333 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2984-3, Bestell-Nr.: 2984
Italien war für Freud anfangs das Land, das Genüsse und Bildung
vereinte, später auch ein Ort, an dem alle Sehnsüchte und Ängste
sich entfalteten. Marina D’Angelo macht die faszinierende Art der
Freud’schen Reisebeschreibung zum Kern dieser ersten umfassenden
Studie seiner insgesamt 25 Italienreisen 1895–1923.
Wenn Freud bei einem »Punsch mit Lethe« den Sorgen der Wiener
Heimat nach Rom zu entfliehen träumt oder von der »durch den
Verlust von Italien freigewordenen Libido« berichtet, blicken wir
eindrucksvoll in seine Innenwelt auf Reisen. D’Angelo erschließt
uns Freuds Reiseeindrücke und ihren Kontext aus psychoanalytischer
und literarischer Sicht. Gleichzeitig zeigt sie auch anhand bisher
unveröffentlichter Freud-Texte, wie sich die Reisen wiederum auf
die Entstehung der Psychoanalyse auswirkten: von den
17 »italienischen« Träumen der Traumdeutung über die
Entdeckung der Fehlleistung, die Bedeutung Roms und Pompejis als
plastische Darstellung des Unbewussten, die Essays der angewandten
Psychoanalyse über Leonardo und den Moses des Michelangelo bis zur
Erfahrung des »Unheimlichen«.
Inhaltsverzeichnis
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I Einleitung
1 Gegenstand dieser Recherche
1.1 Idee und
Ausgangsfragen
1.2 Kontext der Forschung
1.2.1 Forschungsstand
1.2.2 Auswahl der Quellen
1.3 Vorgehen
1.3.1 Aufbau
2 Freuds Italienreisen aus psychoanalytischer Sicht –
Italienische Erfahrungen in der Rekonstruktion psychischer
Prozesse
2.1 Psychoanalytische Bedeutung der Italienreisen
in der Fließ-Periode 1895–1900
2.2 Psychoanalytische Bedeutung der Italienreisen in der
Lebensmitte 1901–1913
2.3 Abschied und Trennung von Italien – Rom 1923
3 Freuds Italienreisen aus literarischer Sicht – Für eine
Freud’sche Imagologie Italiens
3.1 Unser Herz zeigt nach
dem Süden. Italienbilder aus Freuds Briefen 35
3.2 Italianismen
3.3 Italien und die italienische Kultur
II Das ersehnte Italien
1 Punsch mit Lethe. Die ersten Italienreisen
1895–1900
1.1 Komisches Märchen, ganz verwirrt. Venedig
1895
1.2 Eine Quelle außerordentlicher Erquickung. Venedig, Bologna,
Florenz, die Renaissance und die Entdeckung der Psychoanalyse
1896
1.3 Ich suche, wie Du weißt, Punsch mit Lethe. Venedig, Toskana,
Umbrien und die Reise in die »Unterwelt« 1897
1.4 So will ich mir entfliehen. Drei Kurzreisen in Oberitalien –
Auf den Spuren der Fehlleistung 1898
1.5 Italien ist zu weit. Die Niederschrift der Traumdeutung
1899
1.6 Im vollen Süden wurde es mir erst recht behaglich. Südtirol,
Trentino, Gardasee 1900
1.7 Die Farbenschönheit des Traums. Innere und äußere Landschaft:
Selbstanalyse und Italienreisen
2 Doch: Ein Höhepunkt des Lebens. Rom 1901
2.1
Deckmantel und Symbol. Die vier römischen Träume
2.2 Meine Romsehnsucht ist übrigens tief neurotisch. Rom und
Wilhelm Fließ
2.3 Römer geworden. Die erste Reise nach Rom 1901
3 Saxa loquuntur! Pompeji und die Gradiva. Italienreisen
1902–1906
3.1 Via (Straßen von Pompeji, die ich studiere).
Neapel und Kampanien 1902
3.2 Die himmlische Sonne und das göttliche Meer. Oberitalienische
Seen und Ligurien 1905
3.3 Lavarone ist eine Art Paradies. Trentino 1906
3.3.1 Sie ist in sonnigen Tagen entstanden. Die Niederschrift der
Gradiva 1906
3.3.2 In dem schönen Viareggio. Eine bislang unbekannte Reise
1906
4 Ricordare è rivivere. Lavarone, Florenz, Rom 1907
4.1
Reise als ungekrönter König, Art Patesi der Ψ, incognito. Freuds
römische Aufzeichnungen aus dem sechsten Notizbuch von 1907
5 Sehr viel Talent zum Lebensgenuß kommt in späten Jahren bei
mir zum Vorschein. Italienreisen 1908–1913
5.1 Noch einen
Hauch des Südens. Salò und Gardasee 1908
5.1.1 Das Rätsel Leonardo da Vinci! Italienische Anregungen in den
Jahren 1909–1910
5.2 Eine unerhörte Schwelgerei. Florenz, Rom, Neapel, Sizilien
1910
5.3 Auf dem Ritten ist es göttlich schön und behaglich. Klobenstein
1911
5.4 In Rom als großer Herr zu leben. Rom 1912
5.4.1 U[nd] besuche täglich den Moses. Beim Betrachten des Moses
des Michelangelo
5.5 Bei herrlichem Sommerwetter, fürstlich untergebracht. Rom
1913
5.5.1 Die durch den Verlust von Italien freigewordene Libido.
Italien-Erinnerungen zwischen 1913 und 1923
6 Alles Schöne ist schön geblieben. Die letzte Reise: Rom
1923
7 Für mich […] wohnt die Schönheit in Italien und am
Mittelmeer. Schlussfolgerung
III Dokumentarischer Anhang
1 Unveröffentlichte Quellen
1.1 Freuds
Taschennotizbücher 1902–1915
1.2 Freuds Notizbuch Nr. 6, September 1907 bis Juni 1908
1.3 Faksimile der »Zusammenfassung« des Moses aus dem Notizbuch Nr.
9, 1912
2 Freuds Italienreisen (1895–1923)
3 Übersicht der »italienischen« Träume in der
Traumdeutung
3.1 Andere mit Italien verbundene Träume
3.2 Andere mit Italien verbundene Träume in späteren Auflagen der
Traumdeutung
4 Abkürzungen
5 Abbildungen
6 Literatur
6.1 Werke und Briefe Sigmund Freuds
6.2 Andere Werke
Dank
Rezensionen
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Swiss Archives of Neurology, Psychiatry and Psychotherapy 2022;173:w10038
Rezension von Thomas von Salis
»Marina D/'Angelo macht die faszinierende Art der Freudschen Reisebeschreibung (zu finden in Buchpublikationen, Tagebuchnotizen, Postkarten, Briefen etc.) zum Thema dieser ersten umfassenden Studie seiner insgesamt 25 Italienreisen von 1895 bis 1923. D/'Angelo erschliesst uns mit der auf ihrer Dissertation basierenden Arbeit Freuds Reiseeindrücke und ihren Kontext aus psychoanalytischer und literarischer Sicht. Sie tut das methodisch stringent und aufwendig […]. Es handelt sich bei diesem Buch wirklich um ein Opus Magnum, Frucht von Wechselfällen in einer Karriere, die mit Verzichten (psychoanalytische Laufbahn) und Gewinnen (Dissertation und Publikation) einhergegangen ist (S. 332)…«
Luzifer-Amor Heft 67, 34. Jg. 2021
Rezension von Christfried Tögel
»Das nun vorliegende ist das bisher gewichtigste Buch über Freuds Italienreisen. (…) D/'Angelo ist es gelungen, auf Detailkenntnis beruhende, spannende Geschichten zu erzählen. Ihr Buch kann jedem empfohlen werden, der sich für Freuds Italienreisen und besonders ihre Einbettung in den biografischen Kontext interessiert…«