Reinhard Plassmann

Psychotherapie der Emotionen

Die Bedeutung von Emotionen für die Entstehung und Behandlung von Krankheiten

Cover Psychotherapie der Emotionen

EUR 39,90

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Buchreihe: Therapie & Beratung

Verlag: Psychosozial-Verlag

308 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm

ISBN-13: 978-3-8379-2884-6, Bestell-Nr.: 2884

Für seelische Gesundheit ist das Schicksal der Emotionen von zentraler Bedeutung, ebenso für die konkrete Arbeitsweise in der Psychotherapie. Die moderne Emotionsforschung erlaubt ein weiterentwickeltes Verständnis psychosomatischer Erkrankungen. Reinhard Plassmann wertet Ergebnisse der Säuglingsforschung, Bindungsforschung, Neurobiologie und Traumatherapie aus. Gestützt auf umfangreiche Behandlungserfahrungen und dargestellt an zahlreichen Fallbeispielen entwickelt er eine aktuelle wie praxisnahe Behandlungsmethodik. Im Mittelpunkt stehen dabei die Vorgänge der emotionalen Resonanz zwischen PatientIn und TherapeutIn, die Notwendigkeit der Emotionsregulation und die dadurch ermöglichten Vorgänge der Transformation, also der seelischen Verarbeitung. Mit dieser wissenschaftlich fundierte Methodik für die Behandlung emotional bedingter Krankheiten stellt der Autor eine wertvolle Hilfe für die klinische Praxis zur Verfügung.

Inhaltsverzeichnis

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Vorwort

I Grundlagen einer Psychotherapie der Emotionen

1 Das Ziel der Reise

2 Musterbildung in komplexen Systemen

3 Wie werden Emotionen verarbeitet?

4 Transformation beginnt mit Regulation

5 Eine kurze Geschichte psychoanalytischer Emotionstheorien

6 Die moderne Emotionsforschung
6.1 Die moderne Säuglingsforschung
6.1.1 Affektabstimmung, Affektresonanz und Prozessresonanz
6.1.2 Die mikroanalytische Arbeitsweise
6.1.3 Die Arbeit mit dem Gegenwartsmoment
6.1.4 Das Prinzip Selbstorganisation: Der dyadisch-systemische Ansatz
6.2 Neurobiologie der Emotionen
6.2.1 Die Emotionsforschung von Joseph LeDoux
6.2.2 Eric Kandel und die Gedächtnisforschung
6.2.3 Antonio Damasio und die Frage:Was ist Bewusstsein?
6.3 Bindungstheorie und Emotionsregulation
6.4 DasMentalisierungsmodell
6.5 Moderne Traumatherapie: Die Arbeit mit EMDR
6.5.1 Die Entstehung des EMDR
6.5.2 Das Prinzip Rhythmus im EMDR
6.5.3 Die Balance zwischen positiven und negativen Emotionen im EMDR: Das bipolare Prinzip
6.5.4 Die Regulation der Emotionsstärke im EMDR
6.5.5 Mentalisierung: Die Integration von Körper, Emotionen und Gedanken im EMDR
6.5.6 EMDR als selbstorganisatorische Methode
6.6 Die Regulationstheorie von Allan Schore

7 Das Prinzip Selbstorganisation

8 Gesetzmäßigkeiten seelischerWachstumsvorgänge
8.1 Das emotiozentrische Prinzip
8.2 Emotionale Resonanz
8.3 Emotionale Regulation
8.4 Transformation als selbstorganisatorisches Geschehen


9 Die Arbeit in der Stunde und ihre drei Säulen: Resonanz, Regulation, Transformation
9.1 Emotionale Resonanz
9.1.1 Markierungen
9.1.2 Sukzession der Einfälle: Die Bedeutung der Erzählkette
9.1.3 Vitalitätsaffekte
9.1.4 Hologramme
9.1.5 Übertragung als Erzählung
9.1.6 Träume
9.2 Emotionale Regulation
9.2.1 Die Kernprozesse
9.2.2 Der wichtigste Kernprozess: Regulation der Emotionsstärke
9.2.3 Regulation der Emotionsqualität (bipolare Regulation)
9.2.4 Mentalisierung
9.2.5 Koordinierte Kommunikation
9.3 Emotionale Transformation
9.3.1 Integration
9.3.2 Perspektivität
9.3.3 Zeitordnung
9.3.4 Sinnfindung
9.3.5 Enactment


II Krankheitsbilder und Methoden

10 Die Krankheitsbilder
10.1 Depression
10.2 Die Borderline-Störung
10.3 Traumafolgestörungen


11 Die Methoden
11.1 Von der Einzelmethode zumMethodenspektrum
11.2 TherapeutischeMethoden imKontext Emotionaler Resonanz
11.2.1 Klarifizierung durch Konkretisierung
11.2.2 Klarifizierende Fragen
11.2.3 Die Arbeit mit Träumen
11.3 TherapeutischeMethoden imKontext Emotionaler Regulation
11.3.1 Wahrnehmen und Ansprechen:Prozessresonanz und Prozessdeutung
11.3.2 Ressourcenorganisation mit EMDR-Modifkationen
11.4 Anregung transformativer Prozesse in der Traumatherapie: Das Standardprotokoll im EMDR


12 Die Sprache des Therapeuten
12.1 Die Technik der Prozessdeutung
12.1.1 Allgemeine Eigenschaften von Prozessdeutungen
12.1.2 Die Entstehung von Deutungsgedanken: Das intersubjektive Prinzip
12.1.3 Offene und geschlossene Deutung
12.1.4 Das Generelle und das Unmittelbare: Die Wahl der Perspektive
12.1.5 Emotionale Regulationsprozesse (Kernprozesse) als Gegenstand von Prozessdeutungen
12.1.6 Rhythmizität
12.1.7 Resümee
12.2 Transformative Sprache
12.2.1 Explizite und implizite Grundannahmen
12.2.2 Sprachbilder und Metaphern
12.2.3 Die sokratische Frage und der Konjunktiv
12.2.4 Reformulieren

Nachwort

Literatur

Rezensionen

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Psychologie heute, Januar 2020

Rezension von Gabriele Michel

»Es ist ein Sachbuch, durch dessen Lektüre man nicht nur viel lernt, sondern auch etwas Wichtiges erlebt: die Bedeutung des Gegenwartsmoments. Ambitioniert, in manchen Teilen ein regelrechter Parforceritt durch ausgewählte Themen der psychologischen, psychosomatischen und neurobiologischen Theorie, wirkt das Buch zugleich wie ein Plädoyer für eine komplexe Form von Achtsamkeit in der Psychotherapie…«

Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapie Heft 192, LII. Jg., 4/2021

Rezension von Sibylle Paulsen

»Mit diesem Buch wird eine überfällige Lücke zwischen Systemtheorie, Säuglingsforschung und der Neurobiologie von Emotionen geschlossen. Bei aller beeindruckenden theoretischen Fundierung und Fülle liest sich das Buch ausgesprochen leicht, es ist nachdrücklich zu empfehlen. Plassmann schreibt mit spürbarem Engagement, mit viel Respekt für seine Patient*innen und offen, sein eigenes Fühlen und Denken, seine eigenen Überlegungen darzustellen. Das regt an und ist sehr hilfreich…«

PDP Psychodynamische Psychotherapie, 19. Jahrgang, Heft 4 2020

Rezension von Christine Colditz

»Es ist zu wünschen, dass dieses Buch die Aufmerksamkeit seitens der Therapeut*innen erfährt, die es aufgrund der Sorgfalt in der Begründung für eine pro­zessorientierte Erweiterung im psychody­namischen Denken verdient hat. Die da­mit verbundene therapeutische Haltung ist jenseits von emotionaler Distanz und ›Deutungshoheit‹ angesiedelt, was sich auf seelische Wachstumsprozesse nur konstruktiv auswirken kann…«

Psychologie Heute, Heft 10, Oktober 2020

Rezension von Eva Tenzer

»Die eigenen Emotionen in ihrer vollen Bandbreite wahrnehmen zu lernen gehört auch zu den Zielen einer Psychotherapie. Denn häufig leiden Psychotherapiepatienten genau daran, dass die Wahrnehmung ihrer eigener Gefühle anders ist: Depressive können Gefühle gerade nicht wahrnehmen und bei einer Angststörung nimmt die Angst zulasten anderer Gefühle überhand und dominiert das Gefühlsleben so sehr, dass die Betroffenen das Gefühl haben, ihr gesamtes Leben nicht mehr unter Kontrolle zu bringen. Krankheitsbilder, bei denen ein Einwirken besonders erforderlich ist, sind Borderlinestörungen, psychosomatische Erkrankungen, Depressionen und Traumafolgestörungen…«

Swiss Archives of Neurology, Psychiatry and Psychotherapy 2/2020

Rezension von Susanne Kunz-Mehlstaub

»Mit neuen Informationen sowie gut sortierten, interessanten Fallbeispielen und ergänzenden theoretischen Ausführungen des Autors, ist das vorliegende Werk sehr lesenswert. (...) Im therapeutischen Prozess ermöglicht der Fokus auf die Emotionen für Patientinnen und Patienten wie auch Therapeutinnen und Therapeuten einen direkteren Zugang zu maladaptiven Mustern mit deren Regulation und Verarbeitung. Die besondere Beachtung der Emotionen als Leitlinie therapeutischen Vorgehens führt zu einer Bereicherung im Therapieprozess und ist als erfrischende Anregung zu nutzen…«

Psychotherapeutenjournal, 16. März 2020

Rezension von Dr. Vera Kattermann

»Es ist ein Genuss, Plassmanns Ausführungen zu folgen, die er mit zahlreichen sehr differenziert beschriebenen Fallbeispielen illustriert und die er in ihren methodischen Umsetzungen sehr genau und detailliert beschreibt. (...) Plassmann lässt ahnen, ›wie sich der Beruf eines Therapeuten verändert, der wie hier beschrieben arbeitet: Die Behandlungen werden intensiver, kürzer und machen entschieden mehr Freude, weil sie nicht nur Begegnung mit Krankheit sind, sondern auch Begegnung mit purer Lebendigkeit‹ (S. 139). Gibt es eine schönere Einladung als diese, sich mit seinem Zugang zu befassen…«

Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie Heft 6/2019

Rezension von Sebastian Leikert

»Plassmann bietet dem Psychotherapeuten schulenübergreifend ein Handbuch für das Ziel, Veränderungsprozesse einzuleiten und aufrecht zu erhalten. Für den Weg hin zu psychischem Wachstum und seelischer Gesundheit ein Buch von großem Wert. Es ist Plassmann in anschaulicher Sprache gelungen, einen breiten wissenscha lichen Horizont und ein immenses klinisches Erfahrungswissen zu vereinen…«

Rezension von Andreas Bilger

»Man wünscht das fundierte und gut lesbare Buch von Plassmann in die Hände von Studierenden, klinisch und lehrend tätigen Ärztinnen und Ärzten und Psycholog*innen ebenso wie von im weiteren Sinne Interessierten und Betroffenen…« [mehr]

www.psychoanalyse-aktuell.de. Online-Zeitung der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung DPV am 5. September 2019

Rezension von Jörg Scharff

»Das klinische und theoretische Denken von Plassmann ist durch weitgefächerte theoretische Kenntnis, Offenheit, Vielseitigkeit und hohe Integrationskraft gekennzeichnet. Im Netz verschiedener Theorien und Behandlungskonzepte fühlt sich der Leser gehalten und gleichzeitig klar in dem orientiert, worum es Plassmann geht. Bei aller Bezugnahme auf die umfangreiche Literatur zur Theorie und Praxis der Psychotherapie spürt man bis zum letzten Kapitel die eigene Handschrift und Intention des Autors. Das Buch ist nicht nur ein grundlegendes Werk für die psychotherapeutische Arbeit, auch erfahrene Kollegen werden manches finden, das sie zu einer neuen Gewichtung bisher vernachlässigter Aspekte anregen wird…«

Ärzteblatt PP, Heft 8, August 2019

Rezension von Beate Ringwelski

»Genauestens analysiert er, was während eines therapeutischen Gesprächs gerade abläuft, wie der Patient sein gegenwärtiges emotionales Problem in Erzählungen verpackt und der Therapeut dieses sowohl auf der inhaltlichen als auch auf der Prozessebene zu verstehen versucht. Eventuell schaltet er sich steuernd ein. Das ist faszinierend zu lesen. Das Buch regt dazu an, ebenso akribisch sein eigenes Vorgehen als Psychotherapeut an konkreten Beispielen zu durchleuchten. Daraus kann sich dann ein Lernprozess entwickeln mit dem Ergebnis, einzelne bisher vernachlässigte Teile im Behandlungskonzept stärker zu berücksichtigen…« [mehr]

www.socialnet.de am 2. Juli 2019

Rezension von Helmut Pauls

»Das Buch ermöglicht in bemerkenswerter Qualität einen wissenschaftlich fundierten und praktisch-anschaulichen Zugang zur therapeutischen Arbeit mit Emotionen. Zwar positioniert sich der Autor als Psychoanalytiker, jedoch ist seine Konzeption einer Emotionspsychotherapie nicht nur für Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit analytischem oder tiefenpsychologischem Hintergrund, sondern auch aus allen anderen Grundrichtungen eine wertvolle Perspektiverweiterung…« [mehr]