Hans Kilian
Das enteignete Bewusstsein
Zur dialektischen Sozialpsychologie. Gesammelte Schriften, Band 2
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Buchreihe: Diskurse der Psychologie
Verlag: Psychosozial-Verlag
432 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2382-7, Bestell-Nr.: 2382
Hans Kilians »dialektische Anthropologie« und historische
Psychologie verbindet Psychoanalyse und kritische
Gesellschaftstheorie. Der Grundstein seines interdisziplinären
Ansatzes ist im nun neu aufgelegten Buch Das enteignete
Bewusstsein gelegt. Kilian nimmt an, dass menschliche
Selbsterkenntnis im Lauf der Geschichte veralten kann: Die Menschen
orientieren sich an überkommenen (patriarchalen) Sozialformen und
vertrauten Identitätsstrukturen, während sich die Gesellschaft
weiterentwickelt und immer komplexer wird. Aus diesem Gegensatz
resultiert eine kollektive Identitätskrise, die häufig zu einem
Rückzug auf »veraltete« Werte führt.
Kilians dialektische Sozialpsychologie – die auch als Wegbereiterin
der heutigen Kulturpsychologie aufgefasst werden kann – soll
unbewusste historische und gesellschaftliche Determinanten unseres
Denkens, Fühlens und Handelns aufdecken. Ihr aufklärerisches und
emanzipatorisches Programm zielt letztlich auf eine grundlegende
Umgestaltung der gesellschaftlichen Praxis durch Subjekte, die die
eigene Fremdbestimmung durch verfestigte kulturelle Traditionen,
Macht- und Herrschaftsverhältnisse zu erkennen und in reflektierte
Selbststeuerung zu verwandeln vermögen.
Inhaltsverzeichnis
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Vorwort
Jürgen Straub und Pradeep Chakkarath
Selbsterkenntnis und soziokulturelle Praxis im Wandel
Vom enteigneten Bewusstsein zur transkulturellen Identität in
postpatriarchalischen Gesellschaften
Jürgen Straub und Pradeep Chakkarath
Das enteignete Bewusstsein
Zur dialektischen Sozialpsychologie
Vorwort
Zur Theorie des historischen und gesellschaftlichen
Unbewusstseins
Erster Teil
Perspektiven einer dialektischen Anthropologie
1. Die enteignete Identität des vierdimensionalen
Menschen
2. Das Elend des Positivismus oder die Reproduktion des enteigneten
Bewusstseins in der Unwissenschaft vom Menschen
Zweiter Teil
Sozialgeschichte als Metapsychologie
1. Historische Psychoanalyse des bürgerlichen Unbewusstseins
2. Die unvollendete psychosoziale Hominisation des Menschen
3. Materialien zur dialektischen Anthropologie
4. Die unvollendete Revolution des vierdimensionalen Menschen
Literatur
Personenregister
Sachregister
Rezensionen
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Socialnet.de vom 7. Mai 2018
Rezension von Gertrud Hardtmann
»Ein gewisser Messianismus ist Kilian nicht abzusprechen, oder eine Nähe zu utopischen idealistischen Visionen wie die Aufhebung der Widersprüche zwischen Tradition und Moderne; diese zu erreichen in einer Menschheit, die sich existentiell in Vergangenheit und Gegenwart und Zukunft bewegt, läuft auf eine ständiges Aushandeln von Kompromissen und nicht auf einen harmonischen paradiesischen Zustand hinaus. Allerdings auf die Gefahr der unbewussten individuellen und gesellschaftlichen Verhärtung, Verknöcherung lebendiger und notwendiger Entwicklungsprozesse wort- und inhaltsreich hingewiesen zu haben, ist ein Verdienst von Kilian und rechtfertigt auch die Herausgabe dieses Bandes…« [mehr]