Anne-Marie Schlösser, Kurt Höhfeld (Hg.)
Trennungen
Eine Publikation der DGPT
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
395 Seiten, Gebunden, 148 x 208 mm
ISBN-13: 978-3-9321-3370-1, Bestell-Nr.: 70
Im Alltagsgespräch denkt man beim Begriff Trennungen zunächst an
die erlebnismäßige Dimension dieses Themas: Trennungen von Mutter,
Vater, vom Liebesparnter, von der Heimat. Trennung ist eine alle
Lebensbereiche durchziehende Erfahrung und ein als bedrohliche
Möglichkeit stets gegenwärtiges, für die menschliche Entwicklung
aber auch notwendiges Ereignis.
»Spannend wird dieses Buch für Leute, die neugierig sind zu
erfahren, wie die Psychoanalyse mit solchen Fällen (Trennungen)
umgeht: Was macht eigentlich der Psychoanalytiker anders als etwa
der Verhaltenspsychologe, der 20 Therapiestunden für ausreichend
hält, statt seine Klienten für manchmal 4 Jahre, viermal
wöchentlich auf die Couch zu bitten? Warum dauern Analysen so
lange? Ist das nicht ganz unnötig, weggeworfene Zeit? ...
Klar ist damit, daß die Texte keine individuelle Therapie ersetzen
können. Aber: Wer schon einmal die Kühlerhaube seines Autos
aufgemacht hat und unbedingt wissen wollte, wie so ein Motor
funktioniert, der hat ein kleines Stück von der Faszination erlebt,
die darin bestehen kann, das ungleich schwierigere Rätsel Mensch zu
lösen.«
Waltraud Worthmann-von Rode, SWR2 Buch-Tipp, 14.01.2000
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Zur
Theorie der Trennung
Stephen A. Mitchell: Bindungstheorie und
psychoanalytische Tradition: Reflextionen über die menschliche
Beziehungshaftigkeit
Joachim Küchenhoff: Verlorenes Objekt, Trennung
und Anerkennung. Zur Fundierung psychoanalytischer Therapie und
psychoanalytischer Ethik in der Trennungserfahrung
Michael B. Buchholz: Einheit oder Trennung – Über
einige Grundlinien psychoanalytischer Theorie
Wulf Hübner: Zurück zum Anfang? Bemerkungen zur
Allgemeinen Verführungstheorie von Jean Laplanche
Trennung in
familien- und lebensgeschichtlicher
Perspektive
Manfred Cierpka:
Das geschiedene Familiengefühl in Scheidungsfamilien
Uta Einnolf: Knoblauchsauce geteilt durch zwei.
Über einige Aspekte interpersonaler und intrapsychischer Konflikte
und Reinszenierungen in familiären Trennungsprozessen
Mathias Hirsch: Die Wirkung schwerer Verluste auf
die zweite Generation am Beispiel des Überlebensschuldgefühls und
des„Ersatzkindes”
Anita Eckstaedt: Ein Vertriebenenschicksal in der
dritten Generation. Die Entwicklung einer Traumatisierung und deren
Folgen durch den 2. Weltkrieg im Erstgespräch
Lore Schacht: Frühe Trennungserfahrungen: Zwischen
Trauma und Kreativität. Und ich bin im Meer nach Muscheln
getaucht
Christel Böhme-Bloem: Gleiches und Trennendes bei
der Affektabstimmung als Vorbereitung auf die Symbolbildung in der
menschlichen Entwicklung und im psychoanalytischen Prozeß
Regina Konrad: Der Umgang mit den schmerzlichen
Gefühlen des Abgetrenntseins in der Adoleszenz
Die Behandlung der
Trennung und die Trennung von der
Behandlung
Angelika Wolff: Trennung vom analen Objekt. Aus der
Behandlung eines 4jährigen Jungen mit schweren Verstopfungen
Stephan Wolff: Die Kunst der kleinen Trennungen.
Überlegungen zum Umgang mit Zeit in der Psychoanalyse
Roy Schafer: Wie das Analyseende erlebt wird:
Echte und falsche depressive Position
Liebe und
Trennung
Franz Herberth: Die
Trennung der Liebenden
Christiane Burkhardt: Trennung und Verbundenheit
im geschlechtsspezifischen Kontext
Der Tod als ultimative
Trennungserfahrung
Christa Rohde-Dachser: Todes- und
Unsterblichkeitsphantasien bei Männern und Frauen – über die
Verbindung von Tod und Urzene
Ricarda Elegeti: Unsterblichkeitsglaube –
Tröstungsphantasie oder Selbsterkenntnis
Ingeborg Lackinger-Karger: Hystorien aus dem Leben
Dianas. Trennung ohne Verluste
Kulturtheoretische
Beiträge
Werner Knauss: Kreative Destruktivität. Die Bedeutung von
destruktiven Phantasien für kulturelle und individuelle
Trennungsprozesse
Alf Gerlach, Antje Haag: Trennungstraumata in der
chinesischen Kulturrevolution
Peter Wruck: Drinnen hinter der Tür – getrennt vom
Westen, also von der Psychoanalyse?
Berthold König: Trennung vom traditionellen
politischen Denken