Bernd Oberhoff

Wolfgang A. Mozart: Don Giovanni

Ein psychoanalytischer Opernführer

Cover Wolfgang A. Mozart: Don Giovanni

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Buchreihe: Imago

Verlag: Psychosozial-Verlag

106 Seiten, Broschur, 125 x 155 mm

ISBN-13: 978-3-8980-6313-5, Bestell-Nr.: 313

Mozarts »Don Giovanni« enthält unterhalb des sichtbaren Bühnengeschehens noch eine tiefere, psychologische Sinnebene. Es ist die besondere Qualität der Musik wie auch das bedrohliche Wiederauftauchen des ermordeten Vaters als ein steinerner Geist am Ende der Oper, die erahnen lassen, dass unterhalb ödipaler Anklänge in dieser Oper noch ein früheres, archaischeres Drama zur Darstellung gelangt.
Wo hat man so etwas schon einmal erlebt, dass ein Dramma giocoso mit einem derartig markerschütternden Akkordschlag beginnt? Als Zuschauer schrickt man unwillkürlich zusammen und fürchtet Schreckliches. Als sich der Vorhang hebt, wird es offenbar, dass Don Giovanni zu nächtlicher Stunde in das Schlafgemach der Donna Anna eingedrungen ist. Als Donna Anna um Hilfe ruft, eilt der Vater herbei und fordert den Eindringling zum Duell. Im folgenden Kampf bleibt Don Giovanni Sieger und versetzt dem Vater den tödlichen Stich. Wer wollte hier nicht an Ödipus denken?
Es ist die archaische Qualität der Musik wie auch das bedrohliche Wiederauftauchen des ermordeten Vaters als ein steinerner Geist am Ende der Oper, die erahnen lassen, dass unterhalb ödipaler Anklänge in dieser Oper noch ein früheres, archaischeres Drama zur Darstellung gelangt.

Inhaltsverzeichnis

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Inhalt

1. Die Handlung der Oper
2. Einleitung
3. Ouvertüre: Ein archaisches Erschrecken
4. Gewalttätige unbewusste Phantasien und die Angst vor Vergeltung
5. Die Unfähigkeit zu fühlen: Das Fehlen von Angst und Schuldgefühl bei Don Giovanni
6. Donna Elvira: Eine rachsüchtige und verfolgende »böse« Mutter
7. Ödipales Rivalisieren oder der Wunsch nach dem desexualisierten, bewundernden mütterlichen Blick?
8. Eine (Wieder-)Inszenierung der erbarmungslosen Liebe
9. Die stabile ödipale Struktur des Don Giovanni
10. Zerlina als liebevolle »gute« Mutter
11. Die paranoide Vernichtungsangst kündigt sich an – die Friedhofsszene
12. Die Polarisierung von absoluter Unabhängigkeit und absoluter Abhängigkeit

Rezensionen

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PSYCHE 12.2006 60.Jg.

Rezension von Sandra Kluwe

»Der präödipale Deutungsansatz Oberhoffs, der in vielen Punkten neue und überraschende Perspektiven eröffnet, ist zunächst einmal eine große Enttäuschung für all diejenigen Don-Juan-Freundinnen und -Freunde, die den agilen, scheinbar so ichstarken und autonomen Helden allemal attraktiver finden…« [mehr]

Fono Forum

»(...) der Psychologe, Analytiker, Privatdozent und Chorleiter Bernd Oberhoff verpackt seine Tiefen-Erkenntnisse geschickt, lesefreundlich. Er wendet sie an auf das, was die handelnden Personen singen und was die Zuhörenden dabei bewegt. Oder was diese insgeheim, unausgesprochen immer schon fragen wollten…«