Timo Storck
Formen des Andersverstehens
Psychoanalytische Teamarbeit in der teilstationären Behandlung bei psychosomatischen Erkrankungen
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
510 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2622-4, Bestell-Nr.: 2622
Psychoanalytisches Verstehen hat aufgrund der Beschäftigung mit dem
dynamisch Unbewussten die Besonderheit, ein »anderes« Verstehen zu
sein: ein Verstehen, das sich demjenigen widmet, das dem Sinn
entgegensteht. Psychosomatische Erkrankungen bilden dafür ein
besonderes Feld, weil ihre Psychodynamik wesentlich in einem
negativen Sinn begriffen werden kann: als eine Zurückweisung von
Beziehung, Besetzung und Bedeutung.
Timo Storck untersucht die Verläufe von acht Behandlungen mit
psychosomatisch erkrankten PatientInnen in psychoanalytisch
ausgerichteter teilstationärer Behandlung. Die Auswertung dieser
empirischen Daten ergänzt er durch konzeptuelle und methodologische
Überlegungen: zu psychoanalytischen Konzeptionen psychosomatischer
Erkrankungen, zu Theorie und Praxis von Klinikbehandlungen sowie zu
einer psychoanalytischen Hermeneutik. Daraus entwickelt er
schließlich Folgerungen für das Verhältnis von Verstehen und
Veränderung im Behandlungsprozess.
Inhaltsverzeichnis
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1 Einleitung
2 Der Gegen-Stand der Psychoanalyse und die Bewegung des
psychoanalytischen Verstehens in einer negativen
Hermeneutik
2.1 Zum Gegenstand der Psychoanalyse
Das dynamisch Unbewusste als Gegenstand der Psychoanalyse und
sein negatives Verhältnis zum Bewussten
Zur Differenzierung von Negativität/Negation, Alterität und
Differenz als Wirkmomenten des Unbewussten
Zur Leiblichkeit in der psychoanalytischen Entwicklungstheorie des
Psychischen
Wunschvorstellungen: Trieb, Objekt, Negation
2.2 Frau A.: Nein ist mein ganzes Herz
2.3 Verstehen als Zuhören: die negative, fabelhafte und leibliche
Hermeneutik der Psychoanalyse
Stolpern auf der Via Regia: Werden in der Psychoanalyse
unbewusste Bedeutungen verstanden?
Freie Assoziation als Bestandteil der psychoanalytischen
Methode
Freud(s) Verstehen auf dem Weg vom szientistischen Missverständnis
zur gemischten Rede
Kritik der psychoanalytischen Hermeneutik und Formulierung der
Psychoanalyse als Zwischenschaft
Das Andere und das Negative in der philosophischen Hermeneutik
Verstehen als Zuhören und die Negativität unbewusster
Verstehensereignisse
Die negative, fabelhafte, leibliche psychoanalytische
Hermeneutik
2.4 Frau B.: Das Sein und die Nichte
2.5 Konzeptuelle Epikrise: Verneinen und Vernichten als
Arbeitsweisen des Negativen
3 Verneinungsunmöglichkeiten: Zur psychoanalytischen
Theorie psychosomatischer Erkrankungen
3.1 Vom Nutzen und Nachteil der Phänomenologie für die
Psychoanalyse, oder:Wie man mit dem Leibe psychoanalysiert
Psychosomatik und Psychoanalyse
3.2 Psychoanalytische Psychosomatik I: Von der
Aktualneurose zur Alexithymie
Freuds Aktualneurose
Von der prägenitalen Konversion zur Konfliktspezifität
Modelle des »rätselhaften Sprungs«: Resomatisierung, infantile
Persönlichkeit, zweiphasige Verdrängung u. a.
Die Pariser Schule der Psychosomatik: operatives Denken,
essenzielle Depression, projektive Reduplikatio
Alexithymie, erste Lesart
3.3 Frau C.: Reize und Reaktionen
Konzeptuelle Epikrise Frau C.: Alexithymie als Abwehr des
Begehrens
3.4 Psychoanalytische Psychosomatik II: Verwirf mein
nicht!
Alexithymie, zweite Lesart
Körpererfahrung und Erfahrung des personalen Anderen
Bion und die »Italienische Schule der Psychosomatik«
Originärprozess, Piktogramm und Zone-Objekt-Komplement
Verwerfung und Wiederkehr im Realen
Kritik an Stufenmodellen der Symbolbildung
Rekapitulation und Folgerung: Symbolische Ordnung und
Verneinungsunmöglichkeit
3.5 Herr T.: Der Härtefall
Konzeptuelle Epikrise Herr T.: Die Eingeschlossenheit des Anderen
im psychosomatisch erkrankten Leib
3.6 Zwischenfazit: Zum Verhältnis zwischen Leib, Bedeutung
und Negativität
4 Psychoanalytische Empirie und ihre Methoden
4.1 Der Ort der Untersuchung: Methoden und Konzepte
der (teil-)stationären psychoanalytischen Behandlung
Zum Verhältnis von Agieren, Übertragung und szenischem
Ausdruck
Bühne oder Rahmen?, und der Weg zu einem pluripolaren
Behandlungsmodell
Die Behandlung psychosomatisch Erkrankter in der (teil-)stationären
Psychotherapie und ihr Verhältnis zur Psychoanalyse
Zum Umgang mit methodischen Hindernissen
4.2 Die Methoden der Untersuchung: Klinische Forschung als
Feldforschung
Teilnehmende Beobachtung, Ethnografie, Forschungstagebuch
Thematischer Apperzeptionstest (TAT)
Toronto-Alexithymie-Skala (TAS-26)
Symptom-Checklist SCL90-R
Forschungsinterview Verlaufsgespräch
Methodische Grenzen und Einwände
4.3 Frau E.: Als ich eins war …
Konzeptuelle Epikrise Frau E.: Die Inszenierung als Chance für die
teilstationäre Psychotherapie und die psychosomatische
Forschung
4.4 Zur Formulierung und Darstellung der Ergebnisse
Spiegelungsprozesse als methodisches Kernelement
psychoanalytischer Falldiskussionen
Die Methodologie psychoanalytischer Forschungsgruppen
Method Writing, beziehungsweise: die Beziehungs-Weise der
Falldarstellung
Folgerungen für das vorliegende Studiendesign und methodische
Einwände
4.5 Herr F.: Wege in der fahrradlosen Gesellschaft
Konzeptuelle Epikrise Herr F.: Der Vater als Vermittler von
Trennungserfahrungen
5 Rekapitulation der Untersuchungsergebnisse
5.1 Ergebnisse auf der methodologischen Ebene
5.2 Ergebnisse auf der konzeptuellen Ebene
5.3 Ergebnisse auf der behandlungstechnischen Ebene
5.4 Herr I.: Dr. No, oder: Die Kunst, sich auf den Armnehmen zu
lassen
6 Formen von Verstehen und Veränderung
6.1 Transformationen im psychoanalytischen Feld
6.2 Formen I: Räsonanz
6.3 Formen II: Figurabilität
6.4 Frau J.: Der unglaubliche Halt
6.5 Im Übrigen
Literatur