Anita Eckstaedt
Der Ursprung des Schöpferischen bei Paul Klee
Mimi - eine »unendliche Analyse«
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Buchreihe: Imago
Verlag: Psychosozial-Verlag
149 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
Erschienen im Juli 2015
ISBN-13: 978-3-8379-2510-4, Bestell-Nr.: 2510
Es stellt einen Glücksfall dar, dass Paul Klees Kinderzeichnung
Mimi überreicht Mme. Grenouillet einen Blumenstrauß, 1883,
entgegen seiner Absicht erhalten geblieben ist. In Verbindung mit
der Geschichte eines Bilderbogens aus Épinal, der der Zeichnung aus
seinem Nachlass zugeordnet wurde, führt sie zu den Phantasien des
damals Vierjährigen. Die dargestellte Szene einer
Mutter-Kind-Beziehung ist nur vordergründig so entzückend; in einer
subtilen Analyse wird die dahinterstehende Dramatik entschlüsselt.
Es ist Paul Klees schöpferische Kraft, sich früh aus der
Konfliktebene zu lösen und schaffend in der Ebene der Bilder zu
leben.
Davon ausgehend, dass schon diese Zeichnung von Mimi eine
Selbstdarstellung ist, fragt Anita Eckstaedt nach späteren
Selbstbildnissen Klees. In ihrer psychoanalytischen Studie findet
sie in seinen Bildern sowohl den Zweifel an seiner Identität als
Maler als auch Spuren der dramatischen Konfliktkonstellation von
einst. Die Frage nach einem ›guten Objekt‹ führt zu Malereien, die
Erinnerungen enthalten und in distanzierende Abstraktionen
übergehen: Klees eigene und neuartige Welt.
Auch Nicht-AnalytikerInnen haben in diesem Buch die seltene
Gelegenheit, psychoanalytisches Wahrnehmen, Denken und Verstehen
Schritt für Schritt nachzuverfolgen, so wie es gleichermaßen in
einer Behandlung nicht anders möglich ist. Wie weit eine solche
subtile Sicht schließlich reicht, ist nicht nur unerwartet, sondern
außergewöhnlich und staunenswert.
Inhaltsverzeichnis
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Danksagung
1. Einleitung
2. Die Darstellung eines inneren Konflikts auf der Kinderzeichnung
und seine Entschlüsselung durch den Vergleich mit ihrer Vorlage
3. Der Beginn einer schöpferischen Lösung jenseits des realen
Konflikts
4. Eine Huldigungsszene als Bekräftigung meiner These
5. Diskrete Phänomene als Merkmale eines Sich-Versagens
6. Eine Bildbetrachtung als psychoanalytische Sichtweise
7. Exkurs: Madame Grenouillet in der Bedeutung einer femme
vulgaire
8. Zur Rolle und Aufgabe des Betrachters
9. Verdichtung als Gestaltungsform der Szene und der Ausstieg in
das ›Zwischenreich‹ der Phantasie: Die Blume mit vier
Blättern, 1889
10. Der Weg nach draußen
11. Die »horizontale Bildform« und der Bildakt
12. Das Aquarell Der Zeichner am Fenster, 1909 –
Spiegelbild des inneren Kampfes als Maler
13. Ein Foto Klees zum 60. Geburtstag und das Bild Die
Bergbahn
14. Bildhafte Erinnerungen an ein ›gutes Objekt‹
15. Noch einmal Mimi
16. Besondere Belastungen in der persönlichen Geschichte Paul
Klees
Anhang mit Bildlegenden
Bibliographie
Rezensionen
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psychosozial 39. Jg. (2016) Heft II (Nr. 144)
Rezension von Matthias Oppermann
»Das Buch macht auch Lust, sich mit Klees Werken intensiver zu beschäftigen…« [mehr]
Sozialpsychiatrische Informationen 2/2016
Rezension von Dr. Michael Konrad
»Der Wert des Buches geht jedoch weit über die Analyse des Ursprungs des Schöpferischen hinaus. Es beleuchtet vielmehr den Zusammenhang psychischer Konflikte und schöpferischem Wirken im Allgemeinen…« [mehr]