Bernhard Janta, Susanne Walz-Pawlita, Beate Unruh (Hg.)
unzeitgemäßes
Eine Publikation der DGPT
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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
308 Seiten, Gebunden, 148 x 210 mm
Erschienen im September 2014
ISBN-13: 978-3-8379-2323-0, Bestell-Nr.: 2323
Die Psychoanalyse erhellt, wie sich zwischenmenschliche
Erfahrungen, körperliche Gegebenheiten sowie gesellschaftliche und
kulturelle Bedingungen in der Psyche des Einzelnen niederschlagen.
Mit dieser Herangehensweise war sie in ihren Anfangsjahren
unzeitgemäß fortschrittlich, gegenwärtig scheint sie manchen
überholt – und in diesem Sinne unzeitgemäß. Angesichts des
vorherrschenden Lebensgefühls, das von Beschleunigung und
Selbstoptimierung geprägt ist, wirkt die Psychoanalyse mit ihrem
Verweis auf Grenzen der Conditio humana auf viele
rückwärtsgewandt.
Die Beiträge renommierter PsychotherapeutInnen verdeutlichen, dass
psychotherapeutische Prozesse Zeit brauchen und dass die
psychoanalytische Psychotherapie geeignet ist, eine nachhaltige
Wirkung herbeizuführen. Der Vorwurf, unzeitgemäß zu sein, trifft
sie insofern, als sie sich dem zeitgemäßen Trend hin zu
Beschleunigung und Effizienzsteigerung verweigert.
Mit Beiträgen von Andreas Bachhofen, Werner Bohleber, Georg J.
Bruns, Anna Buchheim, Martin Dornes, Mirko Ernst, Friedhold
Hempfling, Hans Hopf, Helga Krüger-Kirn, Joachim Küchenhoff,
Wolfgang Mertens, Matthias Michl, Diana Pflichthofer, Gabriele
Poettgen-Havekost, Michael Purucker, Gerhard Roth, Christian Sell,
Adelheid M. Staufenberg, Nicole Strüber und Manfred Wolfersdorf
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Einleitung
I Psychoanalyse in der Zeit
Das Maß der Zeit
Die Zeit als Tauschwert und Gabe
Joachim Küchenhoff
Machen moderne Gesellschaften psychisch krank?
Martin Dornes
Gesellschaftliche Demokratisierung und der Aufstieg des
intersubjektiven Paradigmas in der Psychoanalyse
Eine kritische Bestandsaufnahme
Werner Bohleber
»Wohlstand macht Ungeheuer«
Gesellschaftliche und psychologische Aspekte der Ökonomisierung
Georg Bruns
»Geh aus mein Herz und suche …«
Ist eine Allgemeine Psychotherapie in der Psychoanalyse bereits
Realität?
Wolfgang Mertens
II Klinische Praxis
AD(H)S: Kinder, Jugendliche und Erwachsene
Adelheid M. Staufenberg
Die unruhigen Jungen
Hans Hopf
Psychodynamisch-integrative Komplexbehandlung bei komorbider
Depression in der Akutklinik für Psychiatrie und
Psychotherapie
Voraussetzungen, Möglichkeiten und Bedeutung aus psychoanalytischer
Sicht
Michael Purucker, Mirko Ernst, Matthias Michl, Friedhold
Hempfling & Manfred Wolfersdorf
»Optimize yourself!« oder: Auf der Suche nach einer Bleibe für das
beschädigte Leben
Diana Pflichthofer
Bin ich schön – bin ich weiblich!?
Helga Krüger-Kirn
Vom Wahrnehmen, Fühlen und »Denken ohne Geländer«
Gabriele Poettgen-Havekost
III Nachbarwissenschaften
Denn nie war sie so wertvoll wie heute …
Intersubjektivitätstheorie und die Theorie komplexer Systeme als
Grundlagen einer zeitgemäßen Psychoanalyse
Andreas Bachhofen
Wissenskulturen
Zur epistemischen Unhintergehbarkeit der Differenz zwischen
Psychoanalyse und kognitiver Verhaltenstherapie
Christian Sell
Neurobiologische Grundlagen von Psychotherapien und ihrer
zeitlichen Dynamik
Gerhard Roth & Nicole Strüber
Neuronale Korrelate und Veränderungen bei depressiven Patienten
während einer psychoanalytischen Psychotherapie
Studien mit einem Bindungsparadigma
Anna Buchheim
Autorinnen und Autoren
Rezensionen
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Freiburger literaturpsychologische Gespräche. Jahrbuch für Literatur und Psychoanalyse, Bd. 36, 2017
Rezension von Timo Storck
»Die offenkundige Bezugnahme der Psychoanalyse auf wissenschaftliche Nachbarfelder bringt ein weiteres Erfordernis mit sich, wie der Band, nicht immer explizit, aber meist zwischen den Zeilen, zeigt: die wissenschaftsphilosophische und methodologische Sicht der und auf die Psychoanalyse…« [mehr]