Hermann Beland
Unaushaltbarkeit
Psychoanalytische Aufsätze II zu Theorie, Klinik und Gesellschaft

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Buchreihe: Bibliothek der Psychoanalyse
Verlag: Psychosozial-Verlag
500 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2114-4, Bestell-Nr.: 2114
Der international bekannte Psychoanalytiker Hermann Beland setzt
sich mit zeitgenössischen Problemstellungen der Psychoanalyse
anhand zahlreicher klinischer Beispiele und der Analyse
gesellschaftlicher Phänomene auseinander. Die vorliegenden Texte
ergänzen die Aufsätze aus Die Angst vor Denken und Tun
(2008) und setzen den Versuch fort, klinisch wie theoretisch zu
belegen, dass sich Freuds Erkenntnisse, eine dynamische
Ich-Psychologie und Wilfred R. Bions Ansichten durch einen
semiotischen Strukturbegriff integrieren lassen. In diesem
Zusammenhang beschäftigt er sich unter anderem mit subjektiven
Grenzen der Angsttoleranz, mit kollektiver Trauer, mit der
gesellschaftspolitischen Bedeutung von Ödipalität sowie mit dem
Verhältnis von Religion und Gewalt.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Vorwort
I Zur Theorieentwicklung
1. Die regulativen Strukturen des psychischen Systems
Zum kritischen Mechanismus ihrer Einsetzung
2. Jedes Gefühl ist die Folge einer Situationsdeutung
Klinischer wie theoretischer Grundsatz jeder psychoanalytischen
Affekttheorie
3. Unbewusste Phantasien
Protomentale und symbolische Beziehungsverständnisse als dynamische
Strukturen des Systems Psyche
4. Acheronta movebo
100 Jahre Psychoanalyse des Traums
5. Psychoanalytische Psychosomatik
Die schwere theoretische Geburt des psychosomatischen Menschen
6. Sprache, Ödipus, Symbol
Elemente einer psychoanalytischen Sprachtheorie
7. Freuds Todestriebhypothese – Eine zukunftsoffene
Eckdatentheorie?
Erklärungs- und Arbeitswert anhand klinischer und theoretischer
Beispiele
8. Wahrheitsfunktion, Anschauungsformen, Existenzbegriff, Theorie
des Denkens
Bion für das philosophische Interesse
II Zur Klinik
9. Unaushaltbarkeit
Subjektive Grenze der Schmerztoleranz als objektiver Auslöser des
Abwehrsystems
10. »Das Gespenst ist wieder da«
Trennungspathologien von Einzelnen und ihren Gruppen
11. »Siehst, Vater, du den Erlkönig nicht?«
Psychische Agonie durch Nichtverstehen
12. Technische Probleme bei projektiver Abwehr narzisstischer
Spannungen (»Vorwurfspatienten«)
13. Neid
Die systemsprengenden Phänomene
14. Transformation in Halluzinose
Eine mathematikgeschichtliche Annäherung an Bions
Transformationen
15. Was ist und wozu entsteht psychoanalytische Identität?
16. Der Lehranalytiker, der gut genug ist
III Zur Gesellschaft
17. Todesangst am Anfang des Lebens – Körperliche Getrenntheit und
die gesellschaftliche Induktion von Angst
Psychoanalytischer Versuch über Die Mergelgrube und
Der Knabe im Moor von Annette von Droste-Hülshoff
18. Todesbereitschaft und die Rettung des Rechts
Interpretation der Antigone des Sophokles
19. Die gesellschaftliche Produktion von Traumen aus der Sicht des
18. Jahrhunderts
Interpretation des Tristram Shandy von Laurence Sterne
20. Religion und Gewalt – Gewalt im Begriff
Soziale Gewalt durch Realitätsverzerrung in theologischen
Begriffsbildungen
21. Die politische Funktion der sophokleischen Tragödien
Anerkennung transgenerationaler Ödipalität
22. Kollektive Trauer
Wer oder was befreit ein Kollektiv zu seiner Trauer?
Literatur
Nachweis
Register
Rezensionen
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Zeitschrift für psychoanalytische Theorie und Praxis, Jahrgang XXVII, 2012, 3/4
Rezension von Eva Schmid-Gloor
»Er zeigt sich darin als großer Kenner institutioneller Prozesse und deren besonderer Gefahren für die Transmission der Psychoanalyse. Man kann sich nur wünschen, seine Erfahrung und Kenntnis würde für institutionelle Probleme vieler psychoanalytischer Gruppen und Gesellschaften fruchtbar werden…« [mehr]
Psyche 4/2012
Rezension von Joachim F. Danckwardt
»Belands gehaltvolle Erträge seiner Lebensarbeit des ›Aneignens, Integrierens und Forschens‹ in der Psychoanalyse sind eine überaus anregende Lektüre, sie verdienen weiterführende Diskussionen und inspirierte Initiativen…« [mehr]
Psychoanalyse im Widerspruch 2/2011
Rezension von Moritz Senarclens de Grancy
»Insgesamt verdeutlicht Belands Unaushaltbarkeit den immensen Erkenntniszuwachs, den die Psychoanalyse der Säuglings- und Kleinkinderforschung verdankt, wie sie von Melanie Klein und Anna Freud begründet und von Bion, Winnicott und anderen Analytikern fortgeführt wurde…« [mehr]
Deutsches Ärzteblatt PP (September 2011)
Rezension von Tilmann Moser
»Er hat als Vorsitzender der Deutschen Psychoanalytischen Vereinigung den Bereich des Denkbaren und des Thematisierbaren erweitert und damit vielen Patienten geholfen, den ›genügend guten‹ Psychotherapeuten zu finden…« [mehr]