Carmen Dege
Die Lüge und das Politische
Freiheit und Sicherheit in der Präventionsgesellschaft

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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
230 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im November 2010
ISBN-13: 978-3-8379-2065-9, Bestell-Nr.: 2065
Unter Mitarbeit von Martin Dege
Mit einem Vorwort von Klaus-Jürgen Bruder
»Carmen Dege hat ein sehr schönes Buch vorgelegt: ›Die Lüge und das
Politische‹. Es klingt wie ein altes vertrautes Paar. Jeder kennt
es – nur die Politiker erwecken den Eindruck, als begegnete es
ihnen zum ersten Mal – sie rechnen darauf, dass man ihnen das
Schauspiel abnimmt.«
Klaus-Jürgen Bruder
Die Sicherheitsdebatte der letzten Jahrzehnte ist geprägt von einem
Konflikt zwischen staatlich zu gewährender Freiheit und dazu
nötiger Sicherheit. Möglich wird dieser Diskurs durch die
Verdrängung einer spezifischen Vorstellung von Freiheit, der dieses
Buch gewidmet ist. Freiheit wird zur organisierten Lüge, die
politisches Handeln ausschließt. Der Konflikt zwischen Freiheit und
Sicherheit entpuppt sich dabei als nur scheinbar unabwendbar, als
Illusion einer maßgeblich an Prävention und Absicherung
orientierten Gesellschaftspolitik.
Der Autorin gelingt es mit ihrer Analyse, das Verständnis des
Problemkreises zu erweitern. Darüber hinaus betritt sie
theoretisches Neuland, indem sie anhand der Arendt’schen
Philosophie eine Konzeption der Lüge weiterentwickelt, die bislang
sowohl in der Literatur zur Lüge als auch in der Arendt-Debatte nur
marginal gewürdigt wurde.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Der Status der Lüge im Diskurs der Macht 9
Klaus-Jürgen Bruder
Einleitung
1 Sicherheit, Sicherheitspolitik und Freiheit –
Wandlungen des Sicherheitsbegriffs in der Bundesrepublik
Deutschland seit den 70er Jahren
1.1 Die erste
Bedrohung des Rechtsstaats – Der Terrorismus der 70er Jahre
1.2 Von der Abwehr zur frühzeitigen Bekämpfung – Deutschland auf
dem Weg zum Präventionsstaat
1.3 Antworten auf die neue Bedrohung nach dem 11. September
2001
2 Die Konzeptionen von Sicherheit und Freiheit in der
Gouvernementalitätsdebatte
2.1 Die Bedeutung der
Sicherheitsdispositive für die moderne Regierungsrationalität
2.2 Das Verhältnis von Sicherheit und Freiheit im Liberalismus
2.3 Die Sicherheitsproblematik in der Bundesrepublik Deutschland im
Lichte der Gouvernementalitätsdebatte – Eine Hinführung zur
Lüge
3 Die Lüge
3.1 Ideengeschichtliche Perspektiven
– Die intentionale Lüge, die politische Lüge und die
außermoralische Lüge
3.1.1 Die Lüge als absichtsvolles Verhalten – Zwei beispielhafte
Betrachtungen
3.1.2 Die Lüge als politische Notwendigkeit – Ideen zu einer
Philosophie der Staatsführung
3.1.3 Die strukturelle Lüge – Über Wahrheit und Lüge im
außermoralischen Sinne
3.2 Hannah Arendt und das Politische
3.2.1 Pluralität und Natalität als Voraussetzungen politischen
Handelns
3.2.2 Freiheit als Souveränität oder Freiheit als Virtuosität
3.2.3 Wo Gewalt ist, soll Macht sein
3.3 Fürsorge, Wahrheit, Herrschaft und Meinung – Von den
Strukturvoraussetzungen der organisierten Lüge
3.3.1 Meinung und Wahrheit – Von der Beschaffenheit und
Notwendigkeit eines wesentlich politischen Konflikts
3.3.2 Fürsorge und Herrschaft – Wie die Nützlichkeit das Handeln
verdrängte
3.3.3 Die Konzeption der organisierten Lüge
3.4 Die Arendt’sche Lüge im ideengeschichtlichen Vergleich
4 Die Bedeutung der Lüge für das Verhältnis von Sicherheit
und Freiheit
4.1 Die Rolle der Lüge in der
Sicherheitsdebatte zwischen Bundesinnenministerium und
Bundesverfassungsgericht
4.2 Effekte der Lüge – Die Herausbildung eines negativen
Freiheitsbegriffs in der aktuellen bundesdeutschen
Sicherheitsdebatte
Schluss
Literatur
Rezensionen
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PW-Portal – Portal für Politikwissenschaft
Rezension von Andreas Braune
»Dege thematisiert ›die Paradoxien einer liberalen Sicherheitsgesellschaft‹ (208), mit denen versucht wird, die Balance zwischen Sicherheit und Freiheit zu erreichen…« [mehr]
Literaturblog des Institut50plus
Rezension von Horst Grenz
»Der Autorin gelingt es mit ihrer Analyse, das Verständnis des Problemkreises zu erweitern. Darüber hinaus betritt sie theoretisches Neuland, indem sie anhand der Arendt’schen Philosophie eine Konzeption der Lüge weiterentwickelt, die bislang sowohl in der Literatur zur Lüge als auch in der Arendt-Debatte nur marginal gewürdigt wurde…« [mehr]