Sabine Trautmann-Voigt, Monika Moll
Bindung in Bewegung
Konzept und Leitlinien für eine psychodynamisch fundierte Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie
EUR 44,90
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Buchreihe: Therapie & Beratung
Verlag: Psychosozial-Verlag
434 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
ISBN-13: 978-3-8379-2047-5, Bestell-Nr.: 2047
Sichere Bindungsmuster entwickeln sich in einem gelingenden
emotionalen Austausch. Der gesellschaftliche Wandel der letzten
Jahrzehnte führte jedoch zum Verlust tradierter Formen des Umgangs
mit Säuglingen und Kleinkindern sowie zu einer tiefen
Verunsicherung von Eltern und in der Folge zu einem vermehrten
Auftreten von Bindungsstörungen. Wie kann darauf gezielt eingewirkt
werden? Das im vorliegenden Buch vorgestellte Bonner Modell der
Interaktionsanalyse (BMIA), ein auf nonverbale Kommunikation
fokussierendes Diagnoseinstrument, ermöglicht Aussagen über den
jeweiligen Bindungstyp und frühe Interaktionsmuster bzw.
Interaktionsstörungen und weist Wege der Prävention und Behandlung.
Die Autorinnen verbinden psychodynamisches Denken mit
mehrdimensionalen Interaktionsanalysen und entwickeln Leitlinien
für eine Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie. Theoretisch
untermauert von den Ergebnissen der Säuglings-, Bindungs- und
Hirnforschung und eingebettet in die langjährige praktische
psychotherapeutische Arbeit mit Eltern und ihren Säuglingen,
entstand dieses Arbeitsbuch aus der Praxis für die Praxis.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Danksagung
Einleitung
Teil I
Eine dreidimensionale Konzeption der
Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie
1 Standortbestimmungen
1.1 Babys in Not!
1.2 Das Verhältnis zwischen »Kinderschutz« und »Psychotherapie«
1.3 Familienbilder im Wandel – Mütter im Visier
1.3.1 »Laisser-faire-Opfer«
1.3.2 »Autonomieopfer«
1.3.3 »Strukturopfer«
1.4 Gesellschaftliche Entwicklungen
nach 1989
1.5 Sinnlich-symbolische Interaktionsformen
1.6 Das soziologische Konzept des Habitus
1.7 Die Bedeutung emotionaler Anerkennung
2 Ein entwicklungsorientierter Zugang
2.1 Die frühe Psychoanalyse
2.2 Die frühe Suche nach Stimulation und primärer
Intersubjektivität
2.3 Die psychische Geburt als körperaktiver Prozess – Das
»Ausschlüpfen«
2.4 Vitalitätsaffekte, episodisches Gedächtnis und die frühe
Selbstorganisation – Die »Regulation« im System
2.5 Das reifungsbedingte Selbstempfinden und die Bezogenheit
2.5.1 Das Empfinden des auftauchenden Selbst
2.5.2 Das Empfinden des Kern-Selbst
2.5.3 Das Empfinden des subjektiven Selbst
2.5.4 Das Empfinden des verbalen Selbst und die verbale
Bezogenheit
2.6 Körpersprachliches Verstehen als Basis der
Mentalisierungsfähigkeit
2.7 Formen der Triangulierung als Regulationsleistung in Raum,
Kraft und Zeit
3 Ein interaktionsorientierter Zugang
3.1 Gibt es beim Säugling vorprogrammierte »Prinzipien« des
Handelns?
3.2 Das körpersprachlich kodierte Interaktionssystem als
Motivationssystem für die Entstehung von Intersubjektivität
3.3 Ist das Interaktionssystem pränatal angelegt?
3.4 Gibt es frühe Beziehungsmotive?
3.5 Frühe Interaktion durch motivationale Regulation
3.6 Die Regulation früher Systemzustände über körpersprachliches
Ausdrucksverhalten
3.7 Eine dreidimensionale Konzeption der frühen Kommunikation
3.7.1 Die empirische Perspektive (= Signalfunktion)
3.7.2 Die hermeneutische Perspektive (= Symbolfunktion)
3.7.3 Die systemische Perspektive (= Handlungsfunktion)
3.7.4 Darstellung, Ausdruck und Appell im frühen
Handlungsdialog
4 Die psychodynamische Fundierung
4.1 Zur Anlage-Umwelt-Debatte
4.2 Wann beginnt die »frühe Beziehungsaufnahme«?
4.3 Die strukturelle Entwicklung
4.3.1 Die erste Entwicklungsaufgabe: Gemeinsame Wege des
Naheseins finden und regulieren
4.3.2 Die zweite Entwicklungsaufgabe: Aufbau des Bindungssystems
und Errichtung der ersten Repräsentanz
4.3.3 Die dritte Entwicklungsaufgabe: Aufbau des
Autonomiesystems
4.3.4 Die vierte Entwicklungsaufgabe: Aufbau des
Identitätssystems
4.4 Umstrukturierungen durch die
Adoleszenz
4.5 Störungstypen und ihre prozesshafte Ausgestaltung
4.6 Abwehr und Bewältigung
4.7 Unbewusste Konflikte und ihre Folgen
4.8 Strukturelle Vulnerabilität und ihre Folgen
4.9 Traumatisierungen und ihre Folgen
4.10 Symptomausbruch und Krankheitsverarbeitung
4.11 Auffinden des dynamischen Fokus
Teil II
Interaktionsorientierte Diagnostik und Leitlinien für die Therapie
von Eltern mit ihren Säuglingen
5 Entwicklung eines Instrumentariums zur körpersprachlichen
Präzisierung einer bindungsorientierten Diagnostik
5.1 Die Bindungstheorie – Stile des Miteinanders erforschen
5.1.1 Signal- und Annäherungsverhalten
5.1.2 Zur Feldbeobachtung von Bindungsverhalten
5.1.3 Die Entwicklung des Fremde-Situation-Tests (FST)
5.1.4 Bindungsmuster und ihre Verteilung
5.2 Eine kritische
Würdigung vorliegender Modelle
5.3 Das Bonner Modell der Interaktionsanalyse
5.3.1 Probleme der Diagnostik früher Kommunikation
5.3.2 Die Beobachtungskategorien
5.3.3 Interaktionsanalyse des drei Monate alten Lukas
5.3.4 Interaktionsanalytische Forschungsergebnisse zu den drei
Hauptbindungsstilen
5.3.5 Sichere Bindung (Typ B)
5.3.6 Unsicher-vermeidende Bindung (Typ A)
5.3.7 Interaktionsanalyse des drei Monate alten Björn
5.3.8 Unsicher-ambivalente Bindung (Typ C)
5.3.9 Interaktionsanalyse von Christine im Alter von drei
Monaten
5.3.10 Weitere Ergebnisse der Bonner Studie
6 Leitlinien der interaktionsorientierten psychodynamischen
Diagnostik und Therapie
6.1 Leitlinien für die videogestützte interaktionsorientierte
Diagnostik nach BMIA
6.1.1 Eine exemplarische Interaktionsbeobachtung: »Ich fühl’
mich so verloren!«
6.1.2 Ein Beispiel für einen unsicher-ambivalenten Bindungsstil:
»Hin und her, vor und zurück«
6.2 Leitlinien für die
Behandlung
6.2.1 Mehrdimensionale Diagnostik
6.2.2 Therapieansatz
6.2.3 Frühe dominante »Themen«
6.2.4 Das Interventionsspektrum: Zwölf Techniken
6.2.5 Szenisches Verstehen
6.2.6 Störungsbilder und Indikationsspektrum
6.2.7 Klinische Synopsis
7 Klinische Beispiele: »Normale« oder »gestörte«
Entwicklungsverläufe?
7.1 »Ich will nicht mehr!« – »Du musst!«
7.2 »Sven – dein Bruder, der Sündenbock«
7.3 Ramona, ein sechs Monate altes »Schreikind« (F93.0)
7.4 Moritz, ein zehn Monate altes Kind mit »stereotyper
Bewegungsstörung« (F98.4)
7.5 Marina, ein 23 Monate altes Kind mit reaktiver Bindungsstörung,
gehemmter Typ (F94.1)
Teil III
Lehrkonzept
8 Die Ausbildung an der Köln-Bonner Akademie für Psychotherapie
8.1 Zur Standortbestimmung des Curriculums
8.2 Ausbildungsorganisation und Zielsetzungen
8.3 Der Bezug zur neueren Psychotherapieforschung
8.4 Die Funktion der Gruppe
8.5 Die Videodokumentation
8.6 Übungen zur Vertiefung des Verständnisses von »Mentalisierung«
und »Empathie«
8.6.1 States und Motivationssysteme
8.6.2 Passung und Empathie
8.6.3 Die Dimension »Zeit«
8.6.4 Die Dimension »Kraft«
8.6.5 Die Dimension »Raum«
8.6.6 Nacherleben von Videoszenen
8.7 Evaluation im
Abschlussbericht
9 Zur Grammatik von Kurzfilmen – Psychodynamische Potenziale
Karsten Henning
9.1 Filmbeispiel: Am
See
9.2 Filmbeispiel: WASP
9.3 Filmbeispiel:
Schreimutter
9.4 Filmbeispiel: Gregors größte Erfindung
Schlusswort
Literatur
Anhang
Rezensionen
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Kinderanalyse 21(1), 2013
Rezension von Gerald Mackenthun
»Der Anspruch des vorliegenden Werkes ist beachtlich. Es integriert Konzepte einer interaktionsorientierten und psychodynamisch fundierten Eltern-Säuglings-Kleinkind-Psychotherapie mit den Erkenntnissen aus den Neurowissenschaften, der Säuglingsforschung, der Bindungstheorie und den Methoden einer gezielten Verhaltensbeobachtung mit einer besonderen Betonung der Körpersprache…« [mehr]
www.amazon.de
Rezension von Gerald Mackenthun
»Der intuitive Umgang mit Kleinkindern scheint zunehmend verloren zu gehen. ›Frühe Hilfe‹ soll zu dem zurückführen, was ›gute Familie‹ bedeuten könnte. Diese Bindungskonzepte den Müttern zu vermitteln ist ein Ausbildungsinhalt für angehende Psychotherapeuten an der KBAP. ›Bindung in Bewegung‹ wurde ein umfangreiches Theorie-, Lehr- und Arbeitsbuch mit drei ausführlichen Fallbeispielen und einigen Fallvignetten.…« [mehr]
Hebammeninfo 5/11
Rezension von Petra Schönberner
»Meines Erachtens ein in vielen Teilen gelungenes Buch, in welchem das Engagement der Autorinnen zum Ausdruck kommt. Durch den Anspruch alle theoretischen Hintergründe und das Lehrkonzept vorzustellen, ist es aber etwas sehr dicht und ›überfrachtet‹, kann letztendlich doch vieles nur ›anreißen‹…« [mehr]
PAPA-YA. Das Magazin für Fairness im deutschen Familienrecht (07/2011)
Rezension von Angela Borchardt
»Über die Wandlung unserer Zeit und damit auch der Familie ist sehr umfassend in diesem Buch geschrieben. Es ist ein Arbeits- und Lehrbuch für Fachpersonen und für interessierte Eltern, die sich mit diesem Thema intensiv beschäftigen möchten…« [mehr]