Katharina Klees
Beratung für Kinder in Not
Kindzentrierte Hilfeplanung der Kinderschutzdienste

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Buchreihe: Forschung Psychosozial
Verlag: Psychosozial-Verlag
451 Seiten, Broschur, 148 x 210 mm
Erschienen im Januar 2001
ISBN-13: 978-3-8980-6073-8, Bestell-Nr.: 1073
Die Bemühungen um adäquate Betreuung und Beratung von
minderjährigen Gewaltopfern – insbesondere von sexuell
missbrauchten Kindern – haben angesichts des häufigeren
Bekanntwerdens solcher Gewalt in jüngerer Zeit Auftrieb erhalten.
Noch herrscht jedoch ein eklatanter Mangel an pädagogischen
Beratungstheorien im Hinblick auf Aufgaben und Probleme der
Erziehung und des Kindesschutzes. Die hier vorgenommene Evaluation
des Praxisfeldes der Kinderschutzdienste von Rheinland-Pfalz bietet
die Möglichkeit, das Defizit hinsichtlich der Theorie, der Methoden
und der Ziele der Beratung von Kindern anzugehen und die Grundlagen
eines Beratungskonzeptes für Kinder in Notsituationen
herauszuarbeiten.
Da die Kinderschutzarbeit wegen des Straftatbestandes des sexuellen
Mißbrauchs im Spannungsfeld zwischen Recht und Pädagogik steht,
werden außer der subjektorientierten Pädagogik auch psychologische,
sozialpädagogische und rechtliche Fragestellungen berührt. Zudem
gibt die Untersuchung auch Aufschlüsse über den Umgang mit
traumatisierten Kindern, über das Vorgehen bei der
Verdachtsabklärung und Aufdeckung sexuellen Mißbrauchs und die
Beteiligung des Kindes bei der Hilfeplanung im Zusammenwirken
öffentlicher und freier Träger der Jugendhilfe.
Der Autorin ist es somit gelungen, die erste umfassende
Untersuchung vorzulegen, die ein pädagogisches Beratungskonzept im
Bereich der psychosozialen Arbeit mit Kindern in Notsituationen
anbietet, das sich unmittelbar an das Kind richtet; ein Konzept,
das auf der Planungsebene und in der Praxis der Kinderschutzdienste
in Zukunft starke Beachtung finden wird.
Inhaltsverzeichnis
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Inhalt
Teil 1: Theoretischer Hintergrund zur personzentrierten
pädagogischen Beratung
1. Erziehungswissenschaftliche Herleitung der Pädagogischen
Beratung
1.1 Die „Entscheidung“ als zentrale Kategorie
pädagogischen Handelns
1.1.1 Der Entscheidungsbegriff in der Pädagogischen
Anthropologie
1.1.2 Die Pädagogische Entscheidung
1.1.2.1 Pädagogische Vorstellungen vom Wesen des Kindes
1.1.2.2 Die „Pädagogische Beziehung“ als Ausgangspunkt der
Entscheidungsfindung
1.2 Pädagogische Beratung als Entscheidungshilfe
1.2.1 Pädagogische Auffassungen von Beratung
1.2.2 Konstituierende Merkmale von Beratung
1.3 Konsequenzen für die Beratung mit Kindern
1.3.1 Das Kind „im Mittelpunkt“ pädagogischer Beratung
1.3.2 Kinder als Klienten: Entwicklungspädagogische
Voraussetzungen
1.3.3 Methoden der Entscheidungsfindung im Beratungsprozeß mit
Kindern
1.3.4 Beratung traumatisierter Kinder
2. Rogers Beratungskonzept - Erkenntnisse aus der Arbeit
gegen Grausamkeiten an Kindern
2.1 Von der Behandlung
problematischer Kinder zur nicht-direktiven Beratung
2.1.1 Rogers´ pädagogischer Hintergrund
2.1.2 Empfehlungen zur Beratung des Kindes
2.1.3 Zum Ansatz der nicht-direktiven Beratung
2.2 Theoretische Grundbegriffe des personzentrierten Ansatzes
2.2.1 Die personzentrierte Entwicklungstheorie
2.2.2 Die Merkmale des Beziehungsprozesses
3. Die personzentrierte Begleitung von
Kindern
3.1 Zur historischen Entwicklung der
personzentrierten Spieltherapie
3.2 Kommunikationsmedium Spiel - Zugang zum inneren Erleben des
Kindes
3.2.1 Definition des Kinderspiels
3.2.2 Das Spiel als diagnostisches Medium
3.2.3 Das Spiel zur Verarbeitung überwältigender Erlebnisse
3.3 Die Grundprinzipien des nicht-direktivenVerfahrens
3.3.1 Das innere Bezugssystem des Kindes
3.3.2 Indikation, Organisation und Ablauf der Spieltherapie
3.3.3 Die kindzentrierten Grundhaltung
3.3.4 Ausbildungsmöglichkeiten zur personzentrierten Begleitung von
Kindern
3.3.5 Zur Effektivität der personzentrierten Methode
4. Vorgehensweisen bei vermutetem sexuellen Mißbrauch an
Kindern
4.1 Intervention bedingende prädisponierende
Faktoren
4.2 Zum Ausmaß des sexuellen Mißbrauchs an Kindern
4.2.1 Definitionsversuche
4.2.2 Dunkelfelduntersuchungen
4.3 Auswirkungen der sexuellen Übergriffe
4.3.1 Forschungsergebnisse aus der Befragung sexuell mißbrauchter
Kinder
4.3.2 Folgen und Symptome nach sexuellem Mißbrauch
4.3.3 Die „Posttraumatische Belastungsstörung“ (PTBS)
4.3.4 Merkmale zur Bestimmung vermuteten sexuellen Mißbrauchs
4.4 Verdachtsabklärung und Aufdeckung bei vermutetem sexuellen
Mißbrauch
4.4.1 Projektive Verfahren
4.4.2 Das Gespräch mit dem Kind
4.4.3 Zur Beurteilung der Glaubwürdigkeit kindlicher Aussagen
4.4.4 Der Einsatz anatomisch korrekter Puppen
4.4.5 Zur Deutung des Spiels und zum Umgang mit
Spielmaterialien
5. Hilfeplanung im Spannungsfeld zwischen Recht und
Pädagogik
5.1 Hilfeplanung – eine hermeneutische
Vorgehensweise des Fallverstehens
5.1.1 Vom Casework-Ansatz über die „Sozialen Einzelhilfe“ zur
sozialpädagogische
Hilfeplanung
5.1.2 Der jugendhilfespezifische Hilfeplan nach § 36 KJHG
5.1.3 Die kinderschutzspezifische Hilfeplanung und die Beteiligung
des Kindes
5.2 Das pädagogische Handlungsfeld der Kinderschutzdienste
5.2.1 Zur feministischen und familienorientierten Intervention
5.2.2 Die Kinderschutzdienste in Rheinland-Pfalz
5.2.3 Exemplarische Auswertung der Jahresberichte aus drei
Kinderschutzdiensten
5.2.4 Zur Qualifikation der Fachkräfte
Teil 2: Die kindzentrierte Hilfeplanung der
Kinderschutzdienste von Rheinland-Pfalz
6. Methodische Vorgehensweise zur Erfassung der Hilfeplanung der
Kinderschutzdienste
6.1 Voraussetzungen und methodische
Vorgehensweise
6.2 Zur Fragestellung und den Zielen der Untersuchung
6.3 Erkundung des Praxisfeldes der Kinderschutzdienste
6.4 Die Befragung der Fachkräfte
6.5 Zur Auswertung und geplanten Verarbeitung der Ergebnisse
7. Die kindzentrierte, kinderschutzspezifische
Hilfeplanentwicklung
der Kinderschutzdienste - Darstellung der
Ergebnisse
7.1 Erfassung des Problems aus der Sicht der
Kontaktpersonen
7.1.1 Familiale Bezugspersonen des Kindes
7.1.2 Außerfamiliale Kontaktierung des KSD
7.1.3 Zum Lebensumfeld der Kinder
7.1.4 Erste Informationen durch die Kontaktpersonen
7.2 Klärung des Problems aus der Sicht des Kindes
7.2.1 Der erste Kontakt zum Kind
7.2.2 Das diagnostische Spiel
7.2.3 Die aufdeckende Arbeit mit anatomisch korrekten Puppen
7.2.4 Das diagnostische Gespräch
7.3 Vier Konstellationen der Hillfeplanung mit dem Kind
7.3.1 Die Herausnahme aus der Familie
7.3.2 Die zivilrechtlich begleitete Hilfeplanung mit Unterstützung
der Bezugspersonen
7.3.3 Die Hilfeplanung mit Unterstützung der Bezugs- und
Vertrauenspersonen
7.3.4 Der Verbleib in der Familie
7.4 Reflexion der kindzentrierten Entscheidungsfindung
7.5 Drei Hauptausprägungen der Hilfeplanung in Fallanalysen
7.5.1 Petra (5 J.): Die Hilfeplanentwicklung bei innerfamilialem
Mißbrauch ohne schützende Bezugsperson des Kindes
7.5.2 Cornelia (6 J.): Die Hilfeplanentwicklung mit Unterstützung
der schützenden Mutter
7.5.3 Eva (4 J.) und Dirk (6. J.): Die Hilfeplanung mit
unterstützenden Bezugspersonen und zivilrechtlichen Maßnahmen
8. Konsequenzen aus der Praxis der Kinderschutzdienste für
eine personzentrierte pädagogische Beratung für sexuell mißbrauchte
Kinder
8.1 Vergleich des Konzeptes der
Kinderschutzdienste mit den theoretischen Kriterien:
8.1.1 Zur Einschätzung der „Kindzentriertheit“
8.1.2 Zur Einschätzung professionellen Vorgehens bei der Aufdeckung
sexuellen Missbrauchs
8.1.3 Zur Einschätzung sozialpädagogischer Hilfeplanung
8.2 Zur Qualifikation in personzentrierter pädagogischer Beratung
für sexuell mißbrauchte Kinder und Jugendliche – Vorstellung eines
Curriculums