E. Mahler

Zur Frage der Behandlungstechnik bei psychoanalytischer Kurztherapie

Psyche, 1968, 22(9-11), 823-837

Cover Zur Frage der Behandlungstechnik bei psychoanalytischer Kurztherapie

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Behandlungstechnische Fragen und Probleme der psychoanalytischen Kurztherapie im Sinne der Fokaltherapie Balints wurden anhand eines Fallbeispiels dargestellt. Erstinterview, testpsychologische Untersuchung, Besprechung des Falles in der Ambulanzkonferenz und danach in der Arbeitsgruppe für Fokaltherapie gestatten aus ersten Wahrnehmungen heraus nach mehreren Verwandlungen eine Formulierung des Fokus als Arbeitshypothese in der Form einer Deutung. Im Verlauf jeder Fokalbehandlung ergeben sich Schwierigkeiten im Hinblick auf das Festhalten des Fokus in der Übertragung, so auch bei diesem Patienten. Hier kam es nach 10 Behandlungsstunden zu einer Krise, aus der heraus sich dann eine eindeutige Besserung des Zustandsbildes des Patienten, sowohl symptom- als struktur-orientiert, ergab. Die von vornherein gegebene zeitliche Begrenzung der Therapie ist dabei einer der wichtigen Faktoren dieser Behandlungsform. In unserer Arbeitsgruppe der Fokaltherapie haben wir übereinstimmend die Erfahrung gemacht, daß keiner von uns eine Fokaltherapie auf sich allein gestellt in dem dargestellten Sinne durchführen kann, weil hinter den wenigen Behandlungsstunden sich die zusätzliche Bearbeitung des Materials in der Arbeitsgruppe verbirgt. Insofern wird die Hoffnung enttäuscht, die Fokaltherapie an sich werde die Behandlungskapazität eines Therapeuten wesentlich steigern. Wir nehmen auch jeweils nur einen Patienten in Fokaltherapie. Andererseits hat sich aber gezeigt, daß die Teilnahme an der Arbeitsgruppe für Fokaltherapie Konsequenzen hatte für alle anderen Therapieformen, z.B. für die sogenannte psychoanalytisch orientierte Psychotherapie, die jeder von uns jetzt klarer strukturieren und gezielter handhaben kann.