Joachim Ph. Kerz
Das wiedergefundene »Es«
Psyche, 1985, 39(2), 125-143
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In einem Kommentar zu Nitzschkes Aufsatz über den
psychoanalytischen Terminus Es (in Psyche 1983, 37 (9)) wird
besonders hervorgehoben, dass impersonale Sätze Ereignisse
beschreiben, wie sie von der inneren Wahrnehmung erlebt werden. Das
Besondere an diesen Sätzen glaubte man darin zu sehen, dass das
Verb allein die Funktion der Beschreibung erfüllt, während das es
eine Leerstelle bezeichnet. Das Verb stand für einen realen
Vorgang, der fehlende Subjektgegenstand dagegen zeigte an, dass es
kein den Vorgang verursachendes Agens gibt. Daraus folgt, dass mit
dem Es oder mit dem Unbewussten kein der Psyche transzendenter,
physischer Gegenstand gemeint sein konnte. F. Brentano verband die
Erscheinung der subjektlosen Sätze mit einer Erkenntnistheorie, der
Urteilslehre . Die Urteilslehre, die auf die bekanntesten
Strömungen der modernen Philosophie Einfluss genommen hat, lernte
Freud schon als Student kennen. Der Streit um die Prioritätsrechte
des Es zwischen Groddeck und Freud wird angesichts dieser
Vorgeschichte als weitgehend gegenstandslos betrachtet. (c)
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