Jean Laplanche
Deutung zwischen Determinismus und Hermeneutik. Eine neue Fragestellung
Psyche, 1992, 46(6), 467-498
EUR 5,99
Sofort lieferbar.
Lieferzeit (D): 2-3 Werktage
Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag
Bestell-Nr.: 51718
Der wissenschaftstheoretische Stellenwert der Deutung in der
Psychoanalyse wird erörtert. Zunächst wird darauf hingewiesen, dass
es zwei traditionelle Auffassungen der psychoanalytischen Deutung
gibt. Die eine, die sich auf S. Freud berufen kann, fasst die
Gegenwart des Subjekts als durch dessen reale Vergangenheit
determiniert auf und versucht, die wirkliche Geschichte
wiederzufinden. Die andere Richtung, die man als
hermeneutisch-kreativ bezeichnen kann und die auf Autoren wie C. G.
Jung und P. Ricoeur zurückgeht, begreift Deutung als einen Vorgang,
der einer lückenhaften Vergangenheit ohne Sinn nachträglich eine
Bedeutung verleiht. Um diesem starren Dualismus zu entgehen, wird
die Deutung in der Analyse aufgefasst als eine Methode der
Dekonstruktion mit dem Ziel, neuen Konstruktionen Raum zu schaffen,
die das Werk des Analysanden sind. Im Lichte dieses Ansatzes zeigt
sich die Deutung als Ausdruck der Einheit von Zwang (Determinismus)
und Freiheit (Hermeneutik). (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte
vorbehalten