Werner Bohleber
Nationalismus, Fremdenhaß und Antisemitismus. Psychoanalytische Überlegungen
Psyche, 1992, 46(8), 689-709
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Aus psychoanalytischer Perspektive wird das aktuelle
Wiederauftauchen von Nationalismus, Fremdenhaß und Antisemitismus
in Deutschland erörtert. Einleitend wird betont, daß verbreitete
soziale Krisenerscheinungen wie Arbeitslosigkeit, Wohnungsnot und
fehlende Lebensperspektiven nicht ausreichen, um einen aggressiven
Nationalismus und die neuerliche Fremdenfeindlichkeit in
Deutschland zu verstehen. Während Fremdenhaß und Antisemitismus
psychoanalytisch gut erforscht sind, harrt das Phantasma der Nation
immer noch eines fundierten psychoanalytischen Verständnisses.
Anhand einer Fallvignette wird aufgezeigt, daß die Übernahme
nationalistischer Ideologien, die vor allem in Deutschland an die
alte Vorstellung von der Nation als einem biologischen Organismus
anknüpfen können, geeignet ist, dem Ausbruch einer individuellen
Neurose vorzubeugen und im Sinne einer Schiefheilung (Freud) von
Neurosen wirksam zu werden. Das Phantasma der Nation öffnet
psychologisch einen Raum, in dem der Wunsch nach präambivalenter
Verschmelzung mit einem Objekt, das alles Heterogene, Fremde und
Autonome abgestoßen hat, an sein Ziel kommt. (c) Psyindex.de 2009
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