Karola Brede

»Neuer« Autoritarismus und Rechtsextremismus. Eine zeitdiagnostische Mutmaßung

Psyche, 1995, 49(11), 1019-1042

Cover »Neuer« Autoritarismus und Rechtsextremismus. Eine zeitdiagnostische Mutmaßung

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Psychoanalytische Überlegungen zu neuen Formen des Autoritarismus und zum Rechtsextremismus werden angestellt. Einleitend wird anhand von zwei Fallskizzen der Unterschied zwischen dem von T.W. Adorno und Mitarbeitern untersuchten klassischen Autoritarismus und dem selbst konstatierten neuen Autoritarismus erörtert. Es wird die Ansicht Vertreten, dass der zuletzt genannte eine gleichsam negativ erweiterte Stufe der Vergesellschaftung indiziert. Während der klassische Autoritäre die Funktion der moralischen Urteilsbildung in ein äußeres Objekt verlagerte und mittels Projektion auf Fremdgruppen aggressive Impulse aktivierte, erweist sich der neue Autoritäre als ein Typus, dessen Konstruktionen der Wirklichkeit in der kommunikativen Dimension sozialen Handelns narzisstisch geprägt sind. Im Zentrum steht dabei nicht mehr das Über-Ich, sondern das unbewusste Selbst mit einer spezifischen Aggressionsproblematik. Es wird für möglich gehalten, dass rechtsextremistische Phraseologie und Gewalttätigkeit eine Reaktion auf Personen oder Gruppen sind, denen das Syndrom des neuen Autoritarismus gemeinsam ist. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten