Paul Valent
Auswirkungen des Holocaust auf überlebende jüdische Kinder: Traumen und Spätfolgen nach 50 Jahren
Psyche, 1998, 52(8), 751-771
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Jüdische Kinder, die die Verfolgung im Nationalsozialismus
überlebten, gehören der Gruppe von Holocaustüberlebenden an, die am
schwersten traumatisiert und am längsten vergessen war. Abgesehen
von wenigen Publikationen nach Kriegsende wurde ihre spezifische
Problematik, durch die sie sich von der Gruppe von Menschen, die
den Holocaust als Erwachsene überlebten, deutlich unterscheiden,
erst in den achtziger Jahren erkannt. Der Autor, der selbst zur
Gruppe dieser Überlebenden gehört, gibt einen umfassenden Überblick
über die auf diesem Gebiet seither publizierte Literatur. Eine
kurze Fallvignette verdeutlicht die Extremtraumatisierung, der ein
child survivor ausgeliefert war. Diese blockiert bis heute die
inzwischen etwa Fünfzig- bis Sechzigjährigen, die oft, trotz
äußerer Normalität, in einer Art Latenzphase dem Modus des
Überlebens verhaftet geblieben sind. In ihrem Bemühen, den
Holocaust in ihr Leben zu integrieren, geht es zentral um Probleme
der Identitätsfindung, um die Wiedererinnerung der Traumen, die
Auflösung der eingefrorenen Urteile und Einstellungen sowie um die
Entwicklung einer neuen sinnvollen Interpretation des Lebens. (c)
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