Riccardo Steiner

Die Zukunft als Nostalgie: Biographien von Mythen und Helden ...?

Psyche, 2000, 54(2), 99-142

Cover Die Zukunft als Nostalgie: Biographien von Mythen und Helden ...?

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Verlag: Klett Cotta/Psychosozial-Verlag

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Die erste große Freud-Biographie von Ernest Jones aus den fünfziger Jahren ist bekanntlich nicht unumstritten. In diesem Zusammenhang werden zunächst die methologischen Probleme erörtert, mit denen Jones, der in der Tradition der englischen Biographieforschung stand, als erster autorisierter Freud-Biograph bei der Erstellung seines Werkes konfrontiert war. Welches Freud-Bild vermittelte er? War es das einzig mögliche? Anhand von unveröffentlichten Briefwechseln, die Jones während seiner Arbeit an der Freud-Biographie mit anderen Analytikern (Siegfried und Suzanne Bernfeld, Marie Bonaparte, Kurt Eissler, Anna Freud, James Strachey) führte, werden zahllose bewusste und unbewusste Motive der Beteiligten - einschließlich Jones eigener Ambivalenz gegenüber Freud - sowie die Auslassungen und Kompromisse, zu denen Jones sich vor allem in der Auseinandersetzung mit Anna Freud gezwungen sah, beschrieben. Dabei wird deutlich gemacht, dass all diese unterschiedlichen Versionen des realen Freud sich zu einem mythischen Freud-Bild verdichteten. In den Freud-Archiven wird das kollektive Gedächtnis derjenigen versammelt gesehen, die, neben dem privaten Kult der Freud-Familie, einen neuen Mythos des Begründers der Psychoanalyse geschaffen und zu einer mythischen Historiographie der Psychoanalyse insgesamt beigetragen haben. (c) Psyindex.de 2009 alle Rechte vorbehalten